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Endstation Zuchthaus

Die SED-Machthaber kannten kein Pardon für die "Rädelsführer" des 17. Juni 1953.

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Bild: transit

In Görlitz hatte der Volkszorn am 17. Juni besonders heftig gewütet. In der Arbeiterstadt wurden mehrere Gebäude des SED-Regimes gestürmt. Den Demonstranten gelang es sogar, politische Häftlinge frei zu lassen. Mit dabei war Sportlehrer Günther Assmann. Er schloss im gestürmten Frauengefängnis in der Nähe des Postplatzes die Zellen auf. Doch die Freude darüber, dem SED-Staat gezeigt zu haben, dass er nicht allmächtig ist, währte nicht lange.

Am 20 Juni holten Volkspolizisten Günther Assmann vom Unterricht am Sportplatz ab. In nur wenigen Tagen wurde er wegen "Beteiligung an faschistischen Terrorakten" verurteilt. Endstation Zuchthaus. Acht Jahre musste er als Staatsfeind absitzen, vier davon in Waldheim und die anderen vier im Zuchthaus Bautzen. Das Gebäude, aus gelben Ziegelsteinen gebaut, ist besser unter dem Namen "Das gelbe Elend" bekannt. Und besonders gut, ging es den Gefangenen dort nicht. Die DDR ging hart gegen sogenannte Xer vor. So nannte man die wegen des 17. Juni inhaftierten Gefangenen, diejenigen, die das Regime stürzen wollten. Die waren angeblich die schlimmsten Verbrecher und genauso wurden sie auch behandelt.

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