1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Ende für König-Fahd-Akademie

Carsten Grün /sc28. August 2016

Die König-Fahd-Akademie in Bonn stand häufig wegen ihrer Nähe zu Islamisten in der Kritik. Jetzt kommt aus Riad der Beschluss für das Aus der umstrittenen Schule. Verwiesen wird auf die guten deutschen Bildungsstätten.

https://p.dw.com/p/1JrGu
Migranten bei der NRW-Wahl 2012 Foto: DW
Bild: DW

Die Botschaft Saudi-Arabiens bestätigte dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel" die Schließung der Akademie in Bonn. Auch der Aufbau einer gleichnamigen saudischen Schule in Berlin ist demnach gestoppt worden.

Die Entscheidung steht nach Angaben saudischer Diplomaten in engem Zusammenhang mit dem vor allem von Vizekronprinz Mohammed bin Salman vorangetriebenen Reformprozess zum Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft in Saudi-Arabien der so genannten "Vision 2030".

In der Vergangenheit war es zwischen deutschen und saudischen Behörden zu Konflikten um die Bonner Schule gekommen. So hatte das Kölner Regierungspräsidium der Bildungseinrichtung im Jahr 2003 "fundamentalistischen Islamismus an und in der Schule" vorgeworfen und mit dem Entzug der Genehmigung gedroht.

Fit für Wettbewerb ohne Öl

Vizekronprinz Mohammed bin Salman hat die Entscheidung zur Schließung nach Angaben der saudischen Diplomaten selbst getroffen. Es sei eines der wichtigsten Anliegen der Regierung in Riad, der saudischen Jugend zur bestmöglichen Ausbildung und Erziehung zu verhelfen, hieß es zur Begründung. Nur so könne das Ziel der "Vision 2030" erreicht werden, Saudi-Arabiens Wirtschaft ohne Öl-Exporte international wettbewerbsfähig zu machen.

Weil Deutschland über "eines der weltweit besten Bildungssysteme" verfüge und Saudi-Arabien davon lernen könne, sehe die Regierung in Riad keine Notwendigkeit mehr für eine saudische Schule in Deutschland. Die Bonner Schule wurde in den 1990er Jahren gegründet.