Emirates will keinen Airbus A350 mehr
11. Juni 2014Der europäischge Flugzeugbauer Airbus hat bei seinem neuen Hoffnungsträger A350 einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. Die arabische Fluggesellschaft Emirates habe ihren Auftrag über 70 Langstreckenjets A350 XWB annulliert, teilte Airbus am Mittwoch mit. Zur Begründung hieß es lediglich, die Entscheidung sei in den laufenden Gesprächen mit der Airline über die Anforderungen an ihre Flotte gefallen. Emirates-Manager Tim Clark gilt allerdings seit geraumer Zeit als Kritiker des nun abbestellten Airbus-Modells.
Airbus zeigte sich dennoch zuversichtlich über den Verlauf des A350-Entwicklungsprogramms. Die Zahl der fest bestellten A350 liege nun bei 742. Auf der Hauptversammlung Ende Mai hatte Tom Enders, Chef der Konzernmutter Airbus Group, gesagt, die erste A350 Maschine solle Ende des Jahres ausgeliefert werden.
Trotzdem noch gleichauf mit Boeing?
Für das meistgefragte Modell von Airbus, den A320, erwägt das Unternehmen wegen der hohen Nachfrage ab 2018 eine Produktionsausweitung. Derzeit produziert Airbus monatlich 42 der Jets, die mit der Boeing 737 konkurrieren. Bis 2016 soll die Produktion auf 46 Stück im Monat steigen.
Anfang Juni hatte die US-Fluggesellschaft Delta beim europäischen Flugzeugbauer 15 Exemplare des Mittelstreckenfliegers A321 bestellt. Die Flugzeuge sollen teilweise im künftigen Airbus-Werk in Mobile im US-Bundesstaat Alabama zusammengebaut werden, in dem im kommenden Jahr die Fertigung von Flugzeugen beginnt.
Airbus-Verkaufsdirektor John Leahy hatte Mitte Mai erklärt, das Unternehmen sehe sich in diesem Jahr bei den Bestellungen gleichauf mit dem US-Rivalen Boeing. Vielleicht werde Airbus sogar einen kleinen Vorsprung haben.
An der Börse in Frankfurt gaben die im Euro-Stoxx-50- Index gelisteten Airbus-Papiere zum Handelsauftakt um über drei Prozent nach.
hb/bea (dpa, rtr)