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Eisenbichler beim Tournee-Auftakt Zweiter

Calle Kops sid, dpa
30. Dezember 2018

Absolut unerwartet springt Markus Eisenbichler zum Start der Vierschanzentournee in Oberstdorf auf das Podest. Herzhaft schreit er seine ganze Freude hinaus. Der 27-Jährige muss sich nur einem Japaner geschlagen geben.

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Skispringer Markus Eisenbichler jubelt (Foto: picture-alliance/dpa/A. Warmuth)
Bild: picture-alliance/dpa/A. Warmuth

Skispringer Markus Eisenbichler ist als starker Zweiter mit dem besten Ergebnis seiner Karriere in die Vierschanzentournee gestartet. Der WM-Dritte musste sich in Oberstdorf nur um wenige Zentimeter dem Topfavoriten Ryoyu Kobayashi aus Japan geschlagen geben. "Das ist großartig. Ich hätte nicht gedacht, dass es hier so aufgeht", sagte Eisenbichler, der vor 25.500 Zuschauern auf 133,0 und 129,0 Meter segelte. Mit 281,9 Punkten musste er sich nur hinter Kobayashi einordnen. Der Weltcup-Spitzenreiter feierte mit 282,3 Zählern und damit 0,4 Punkten Vorsprung seinen fünften Sieg im achten Saisonspringen, ist in der Tournee-Wertung für Eisenbichler aber voll in Reichweite. Dritter wurde Doppel-Weltmeister Stefan Kraft aus Österreich (280,5).

"Die vier Zehntel tun nicht so weh, weil der Markus auch das Niveau hat, woanders ein Springen zu gewinnen. Für uns ist es super. Es war ganz, ganz wichtig für ihn", lobte Bundestrainer Werner Schuster seinen impulsiven Schützling, der so oft zwischen den Extremen Weltklasse und biederem Durchschnitt wandelt. "Ich bin überglücklich. Am liebsten würde ich heulen, aber ich reiße mich nochmal zusammen. Es ist unbeschreiblich. Dass es so gut läuft, das ist natürlich schon traumhaft", sagte der völlig überwältigte Eisenbichler.

Titelverteidiger Kamil Stoch aus Polen, der die vorherigen fünf Tournee-Springen allesamt gewonnen hatte, musste sich mit dem achten Rang begnügen. Die übrigen DSV-Adler blieben hinter den Erwartungen zurück. Lokalmatador und Geheimfavorit Karl Geiger kam zwei Wochen nach seinem Sieg in Engelberg als zweitbester Deutscher auf Rang zwölf, direkt vor Stephan Leyhe. Richard Freitag im vergangenen Jahr Zweiter in Oberstdorf, landete auf Rang 16. "Die ersten Meter fühlen sich bei mir derzeit nicht so schön an, da springe ich ins Leere. Ich habe das Gefühl, dass ich immer zu früh bin", sagte Freitag.

Der Japaner Royoyu Kobayashi beim Sprung (Foto: picture-alliance/Fotostand/Weller)
Der japanische Topfavorit Royoyu Kobayashi hat am Ende ganz knapp die Nase vornBild: picture-alliance/Fotostand/Weller

Frust bei Wellinger und Freund

Ein Desaster erlebten Olympiasieger Andreas Wellinger und Severin Freund, die am Schattenberg den zweiten Durchgang verpassten. Vor allem für Wellinger war Rang 39 eine herbe Enttäuschung. "Das muss ich erst einmal sacken lassen, so etwas macht keinen Spaß. Die Kopfnuss für den Scheiß habe ich mir selbst gegeben", sagte Wellinger, dessen Tournee-Träume früh platzten.

Enttäuscht war auch Freund, auch wenn von dem Ex-Weltmeister nach langer Verletzungspause keine Wunderdinge zu erwarten gewesen waren. "Das war eine ganz schlechte Leistung, schade. So einen Tag wie heute hätte ich mir nicht gewünscht", sagte der 30-Jährige nach Rang 36. Freund hatte 2015 am Schattenberg für den bislang letzten deutschen Tournee-Tagessieg gesorgt. Der langjährige Spitzenmann des DSV muss nun fürchten, nach der zweiten Station in Garmisch nicht mehr zum Team zu gehören.

Punkte sammelten auch deutscher Sicht immerhin David Siegel (Platz 17.), Pius Paschke (21.) und Constantin Schmid (24.). Schon am Montag (14.00 MEZ) steht in Garmisch-Partenkirchen die Qualifikation zum zweiten Tourneespringen am Neujahrstag an. Am Freitag folgt das Bergisel-Springen in Innsbruck, die Entscheidung über den Tourneesieg fällt am folgenden Sonntag in Bischofshofen.

ck/MM (sid, dpa)