Eine Chronik in Bildern
Die Schlüsselereignisse im Irak seit dem Sturz von Saddam Hussein
1. November 2004 - Erste Registrierungen für Parlamentswahl
Beginn der Wähler- und Kandidatenregistrierungen für die Parlamentswahl. Im ganzen Land wurden 550 Regierungszentren eröffnet, in denen sich Wähler und Kandidaten für die geplanten Wahlen eintragen lassen konnten.
8. November 2004 - Großoffensive gegen Falludscha
Die US-Truppen beginnen eine Großoffensive gegen sunnitische Rebellen in Falludscha. Beim Vormarsch auf die Rebellenhochburg wurde ein Krankenhaus in Falludscha eingenommen. Die US-Soldaten und irakische Spezialkräfte seien dabei auf keinen Widerstand gestoßen, berichtete ein Reporter, der die Truppen in der Nacht zum 8. November begleitete. Mehrere Menschen seien gefesselt und festgenommen worden. Dabei sei kein Schuss gefallen. AP berichtete dagegen, zahlreiche Detonationen hätten die Stadt erschüttert, über den Dächern sei der Lichtschein von Explosionen zu sehen gewesen.
4. Januar 2005 - Gouverneur von Bagdad ermordet
Der Gouverneur von Bagdad ist am Morgen des 4. Januar einem Attentat zum Opfer gefallen. Ali al Haidari wurde während einer Autofahrt durch den nördlichen Stadtteil Hurrija von bewaffneten Männern überfallen und erschossen.
28. Mai 2004 - Allawi als Ministerpräsident
Der irakische Regierungsrat hat den Arzt Ayad Allawi für das Amt des Ministerpräsidenten nominiert. Allawi soll nach der Machtübergabe am 30. Juni die Übergangsregierung führen, teilte Ratsmitglied Mahmud Othman am 28. Mai mit. Die Entscheidung für den schiitischen Politiker sei einstimmig gefallen.
30. April 2004 - Misshandlungsskandal in Abu Ghraib
Die US-Armee hat Anklage gegen sechs Angehörige der US-geführten Streitkräfte im Irak wegen mutmaßlicher Misshandlungen von irakischen Gefangenen im US-Militärgefängnis Abu Ghraib erhoben. Die Beschuldigten seien als Ergebnis von Ermittlungen angeklagt worden, die nach Hinweisen eines US-Soldaten im Januar eingeleitet worden seien, teilte US-Brigadegeneral Mark Kimmitt in Bagdad mit.
13. Dezember 2003 - Die Festnahme
"We got him", so die Worte des US-Zivilverwalters im Irak, Paul Bremer. Acht Monate nach der Einnahme von Bagdad ist der gestürzte irakische Staatschef Saddam Hussein in den Händen der US-Besatzungsmacht. Der britische Premierminister Tony Blair bestätigte am 14. Dezember 2003 erste Meldungen aus Irak und sagte: "Das ist eine sehr gute Nachricht für das irakische Volk."
12. August 2004 - Großoffensive gegen Nadschaf
US-Truppen beginnen eine Großoffensive gegen die Miliz des schiitischen Geistlichen Muktada al Sadr in Nadschaf. Gemeinsam mit irakischen Einheiten kreisten die US-Verbände Hunderte von Kämpfern in der Imam-Ali-Moschee ein. Im Abstand von 200 Metern rund um das Heiligtum errichteten sie einen Belagerungsring aus hohen Betonmauern und Stacheldraht.
13. Juli 2003 - Nationaler Regierungsrat
Der von den USA eingesetzte Nationale Regierungsrat mit 25 irakischen Persönlichkeiten nimmt seine Arbeit auf.
15. Dezember 2004 - Beginn des Wahlkampfes
Wenige Stunden nach dem Wahlkampfauftakt im Irak sind bei einem Anschlag auf das Büro des Schiitenführers Ali al-Sistani am 15. Dezember mindestens acht Menschen getötet worden. 32 Menschen, darunter Scheich Abdul Mahdi al-Kerbalai, ein enger Vertrauter des Großajatollahs, wurden teils schwer verletzt.
8. Juni 2004 - Neue Irak-Resolution
Mit letzten Änderungen haben die USA und Großbritannien nach wochenlangem Gezerre den Weg für die Verabschiedung der neuen Irak-Resulution im UN-Sicherheitsrat freigemacht. Die einstimmige Annahme des zum vierten Mal geänderten Entwurfs zur Machtübertragung an die Iraker wurde für den späten Abend des 8. Juni erwartet. Berlins UN-Botschafter Gunter Pleuger sagte, der Entwurf trage den deutschen Bedenken Rechnung.
1. Juli 2004 - Saddam Hussein vor Gericht
Der irakische Ex-Staatschef Saddam Hussein ist in Bagdad erstmals einem irakischen Haftrichter vorgeführt worden. Hussein weigerte sich bei seiner Vorführung vor dem Haftrichter, die gegen ihn gerichtete Anklageschrift zu unterzeichnen. Er wolle die sieben Anklagepunkte nicht anerkennen, teilte ein Justizbeamter in Bagdad mit.
6. November 2004 - Keine Massenvernichtungswaffen
Bush bestätigte, dass die zweijährige Suche nach Massenvernichtungswaffen mit bis zu 1500 Spezialisten inzwischen erfolglos abgebrochen wurde. Nun gelte es aufzuklären, was bei der Informationsbeschaffung falsch gelaufen sei.
9. April 2003 - Einnahme Bagdads
US-Panzer besetzten am 9. April fast kampflos zentrale Plätze der irakischen Hauptstadt. "Bagdad ist gefallen", berichteten Korrespondenten aus dem Irak. Im Zentrum der Hauptstadt strömten Menschen auf die Straße, viele sollen gejubelt haben. Vielerorts wurde versucht, Statuen von Staatschef Saddam Hussein umzureißen. Porträts Saddams wurden zertrampelt.
27. Dezember 2004 - Neues Tonband von Bin Laden
In einer neuen Tonbandaufnahme soll der Islamistenführer Osama bin Laden den Jordanier Abu Mussab al Sarkawi als Chef des El-Kaida-Netzwerks im Irak anerkannt haben. Der katarische Fernsehsender El Dschasira sendete am 27. Dezember das Tonband, auf dem eine Stimme sagt, Sarkawi sei der "Emir von El Kaida im Zweistromland".
1. Mai 2003 - Kampfoperationen im Irak für beendet erklärt
US-Präsident George W. Bush hat die großen Kampf-Operationen im Irak für beendet erklärt. In einer Rede auf dem Flugzeugträger "Abraham Lincoln" vor der Küste Kaliforniens sagte Bush am 1. Mai (Ortszeit, MEZ: 2. Mai), die USA und ihre Alliierten hätten sich durchgesetzt. Der Krieg im Irak habe einen Sieg im Kampf gegen den Terrorismus gebracht.
19. Januar 2005 - Anklage gegen britische Soldaten
Nach dem Folterskandal durch US-Soldaten an irakischen Gefangenen hatten mehrere Zeitungen in London Fotos veröffentlicht, die Misshandlungen in irakischen Gefangenenlagern unter britischer Aufsicht zeigen. Sie sind Teil der Anklage gegen drei britische Soldaten, gegen die gegenwärtig wegen Misshandlung irakischer Gefangener vor einem Militärgericht auf einem britischen Militärstützpunkt in Osnabrück verhandelt wird.
20. März 2003 - Der Krieg hat begonnen
Keine zwei Stunden nach Ablauf des Ultimatums an die irakische Führung haben die USA in den frühen Morgenstunden des 20. März den Krieg gegen den Irak begonnen. Die US-Streitkräfte bombardierten ein Ziel bei Bagdad, wo sich Mitglieder der irakischen Führung aufgehalten haben sollen. US-Präsident George W. Bush sagte in einer kurzen Fernsehansprache an die Bevölkerung, dies sei der Beginn einer militärischen Operation zur "Entwaffnung des Iraks und zur Befreiung seines Volkes".
17. März 2003 - Vorboten des Krieges
US-Präsident George W. Bush hat den irakischen Präsidenten Saddam Hussein und seine Söhne ultimativ aufgefordert, ihr Land binnen 48 Stunden zu verlassen. Wenn sie sich weigerten, würden die USA zu einem Zeitpunkt ihrer Wahl militärisch einschreiten, sagte Bush in einer Fernsehansprache am 17. März (Ortszeit) an die Nation. Er forderte UN-Waffeninspekteure und Journalisten auf, den Irak umgehend zu verlassen.
7. September 2004 - "Tragischer Meilenstein"
Das Weiße Haus in Washington hat am 7. September der nunmehr tausend US-Militärangehörigen gedacht, die seit dem Einmarsch der US-Streitkräfte im März 2003 im Irak getötet wurden. John Kerry sprach von einem "tragischen Meilenstein". "Mehr als tausend von Amerikas Söhnen und Töchtern haben das letzte Opfer erbracht", hieß es in einer Erklärung.
8. März 2004 - Übergangsverfassung gebilligt
Der irakische Regierungsrat hat die Übergangsverfassung für das Land einstimmig gebilligt. Dies wurde am Mittag des 8. März in Bagdad bekannt gegeben. Die 25 Mitglieder des von den USA eingesetzten Gremiums bekannten sich bei einer Abstimmung zu dem ausgehandelten Entwurf. Anschließend begannen sie, ihre Unterschriften unter das Dokument zu setzen. An der Zeremonie nahmen auch der US-Zivilverwalter Paul Bremer sowie der britische Irak-Beauftragte Jeremy Greenstock teil.