1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Ein "Liebesbrief" an die Briten

26. Dezember 2019

EU-Kommissionsvize Frans Timmermans hat sich wenige Wochen vor dem geplanten Brexit mit emotionalen Worten von den Briten verabschiedet. Damit bekundete der "alte Liebhaber" seine Trauer über den EU-Austritt.

https://p.dw.com/p/3VM4a
Frans Timmermans (SPD), Spitzenkandidat der europäischen Sozialdemokratie
Frans Timmermans (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/B. Pedersen

In einem als "Liebesbrief" betitelten Gastbeitrag im "Guardian" schreibt Timmermans über seine Beziehung zu Großbritannien. "Ihr habt Euch entschieden, (die EU) zu verlassen. Es bricht mir das Herz, aber ich respektiere diese Entscheidung", schrieb Timmermans in der britischen Tageszeitung.

In dem Brief verrät der EU-Kommissionsvize viel von seinem persönlichen Leben, in dem Großbritannien eine große Rolle gespielt hat. Das Land sei immer da gewesen, ein Teil von ihm. Er verglich sich in seinem Beitrag mit einem sitzengelassenen, alten Liebhaber. Er habe sich in das Vereinigte Königreich verliebt, als er auf eine britische Schule in Rom gegangen sei. 

Chance auf Rückkehr

"Ich kenne Euch. Und ich liebe Euch. Dafür, wer Ihr seid und was Ihr mir gegeben habt", fügte der Niederländer hinzu. "Ich weiß, Du kannst großzügig, aber auch geizig sein. Ich weiß, dass Du dich für einzigartig und anders hältst. Und vielleicht bist Du das in vielerlei Hinsicht, aber vielleicht weniger als du denkst."

Er tröste sich damit, dass "Familienbande nie wirklich gekappt werden können", schrieb Timmermans am Ende seines Briefs. "Wir werden nicht fortgehen, und Ihr seid immer eingeladen zurückzukommen."

Großbritannien London | Steve Bray, Aktivist und Gegner des Brexit protestiert vor dem Parlament
Stop Brexit: Geht es nach einigen Briten, würden sie noch in der EU bleibenBild: picture-alliance/dpa/F. Augstein

Premierminister Boris Johnson will sein Land am 31. Januar aus der Staatengemeinschaft führen. Mit einer Neuwahl im Dezember hatte er sich dafür die nötige Rückendeckung geholt. Seine Vorgängerin Theresa May war mit ihrem Brexit-Abkommen zuvor drei Mal im völlig zerstrittenen Parlament in London abgeblitzt. Die Briten hatten vor mehr als drei Jahren mit knapper Mehrheit für den Brexit gestimmt.

ni/fab (dpa, afp)