Ein Blick in die vielen Gesichter Ghanas
"Man liebt einen Menschen nicht alle Tage", lautet ein Sprichwort aus Ghana. Wobei ... die Gesichter dieses Landes muss man mögen.
Ein Stück Schokolade, noch eines, noch eines
Eine Schokoladenverkäuferin in den Straßen der Hauptstadt Accra. Schokolade ist für die Menschen in Ghana nicht irgendein Produkt, sondern fast ein Kulturgut. Die Regierung hat 2005 sogar einen "National Chocolate Day" ins Leben gerufen.
Ein Präsident am Anfang seiner Arbeit
Im Januar 2017 wurde Präsident Nana Akufo-Addo in sein Amt eingeführt (Bild). Seitdem hat sich der Politiker daran gemacht, die Situation im Land zu verbessern. Westliche Partner würdigen immer wieder die Versuche des Programms "Ghana beyond aid", also Ghana von Hilfe unabhängig zu machen.
Wiyaala - die junge Löwin
Noelle Wiyaala wird von den Fans "the young lioness of Africa" genannt, die junge Löwin des Kontinents. Hier performt Wiyaala gerade bei den All Africa Music Awards im Konferenzzentrum der Hauptstadt Accra. Die Sängerin macht Afropop und kombiniert dabei Englisch oft mit Sissala und Waale, zwei ghanaischen Sprachen. Neben der Musik setzt sie sich für die Rechte von Frauen und Kindern ein.
Willkommen in Accra
Fast 2,4 Millionen Menschen leben in Accra – der größten Stadt Ghanas. Als Hauptstadt ist sie das administrative und wirtschaftliche Zentrum. Die durchschnittliche Höchsttemperatur beträgt 30,3 Grad Celsius – und im Jahr kommt man auf 54 Regentage. Dass die Stadt sich international sieht, kann man schon an den Partnerschaften erkennen – zu Chicago und Washington D.C.
Keine Ananas wie jede andere
Auf der Greenfields Ananas Farm in Ekumfi ernten Frauen Ananas. Die Früchte wachsen auf 650 Hektar Land, die dem jungen Unternehmensgründer Daniel Kwarteng gehören. Subventioniert wird er von der Regierung: Mit dem Förderprogramm "One District, One Factory" will der Staat dafür sorgen, dass es in jedem District Ghanas ein prosperierendes Unternehmen gibt.
Die Malaria im Blick
Forscher am "Entomologist Research Centre" in Obuasi in der Ashanti-Region arbeiten mit Moskitos, um Insektizide zu entwickeln und Malaria effektiver zu bekämpfen. In den vergangenen zehn Jahren hat Ghana die Zahl der Malaria-Fälle um drei Viertel reduziert, jedoch bleibt die Krankheit die häufigste bei Kindern unter 5 Jahren.
Tomate gefällig? Der Markt von Agbogbloshie
In Ghana sollte man Tomaten mögen. Die Menschen hier essen sie eigentlich immer, auf der Hand oder gerne als Salat mit Zwiebeln. Auf dem Markt von Agbogbloshie in der Hauptstadt sind es zumeist Frauen, die sich auf die Qualität verstehen. Die Gegend ist übrigens ist nicht nur für ihre Tomaten berühmt, sondern auch für eine gigantische Mülldeponie, auf der es deutlich weniger appetitlich aussieht.
Weitsprung - fast bis nach Australien
Sie rennt die 100 Meter, die 200 und die 800. Sie springt hoch und weit, wie hier bei den Commonwealth Games im April 2018 im Stadion von Carrara in Australien: Elizabeth Dadzie ist als Kombiniererin eine der erfolgreichen Sportlerinnen Ghanas. Bei den Commonwealth Games hat sie ihr Land vertreten, bei den Afrikanischen Spielen zwei Medaillen gewonnen. Olympia? Das bleibt bislang noch ein Traum.
Fußball - über Frankfurt nach Barcelona
Eine der schönsten Stunden im Leben des Fußballprofis Kevin-Prince Boateng: Im Mai 2018 feiert der Mittelfeldspieler mit seiner Mannschaft von Eintracht Frankfurt den Gewinn des DFB-Pokals auf dem Balkon des Römers. Boateng ist in Berlin geboren, er ist deutsch-ghanaischer Fußballspieler und kickt inzwischen in Spanien. Ein Mann mit Wurzeln in Ghana aus Berlin über Frankfurt nach Barcelona.
Der schwarze Stern der Unabhängigkeit
Man findet ihn auf der Nationalflagge, man findet ihn auch auf dem "Independent Arch", dem Unabhängigkeitsdenkmal in der Hauptstadt: der schwarze Stern erinnert an den 6. März 1957, an dem Ghana als erstes Land in Afrika unabhängig von der britischen Kolonialmacht wurde. "Freedom and Justice" steht auf dem Tor.
Kofi Annan - Stolz eines ganzen Landes
Als Kofi Annan noch Generalsekretär der Vereinten Nationen war (bis 2006), funktionierte die Weltgemeinschaft besser. Das hatte nicht nur mit dem Spitzendiplomaten zu tun, aber auch. Annan war in New York und in aller Welt gerühmt für sein ruhiges, diplomatisches Geschick. Als er am 18. August 2018 im Alter von 80 Jahren starb, da trauerte ein ganzes Land um einen der berühmtesten Söhne Ghanas.
Nicht ganz Miss Universe
Dies ist mit Sicherheit eine der schönsten Frauen Ghanas, vielleicht ist Akpene Diata Hoggar aus der Stadt Tefle sogar eine der schönsten Frauen auf der Welt. Schließlich hat sie im Dezember 2018 Ghana bei der Miss-Universe-Wahl in Bangkok vertreten. (Am Ende gewann eine Frau aus den Philippinen). Hoggar hat Management-Informationssysteme studiert und arbeitet als Beraterin.
Die Farben Ghanas auf der Leinwand
Nicht nur Musik, auch bildende Kunst prägt das kulturelle Leben. In der Hauptstadt Accra ist die Dei Centre Art Gallery ansässig, die zeitgenössische Kunst aus Westafrika zeigt. Und manchmal sind die Farben Ghanas auf der Leinwand eben golden, wie auf diesem Bild von Ablade Glover. Das Dei Centre ist übrigens benannt nach dem Unternehmer Seth Dei, auch ein Förderer der Kunst seines Landes.
Kein Job, aber viele Träume
Es gibt aber nicht nur farbenfrohe Seiten in Ghana. Davon kann Albert Oppong erzählen. Der 30-Jährige stammt aus Dormaa-Ahenkro. Und obwohl er zur Schule ging und eine Ausbildung hat, findet Oppong keine Arbeit. Seit fünf Jahren nicht! Sicher, Ghanas Wirtschaft gehört mit einem Wachstum von über acht Prozent zu den Hoffnungsträgern weltweit, doch viele Menschen können von ihrer Arbeit nicht leben.
Ein Pass und ein Bündel von Cedi
Und weil viele Menschen in Ghana ohne Arbeit sind, glauben sie schnell an eine bessere Zukunft in einer anderen Heimat. Sie verkaufen ihren Besitz, verschulden sich und machen sich für ein dickes Bündel von Cedi (der Landeswährung, 1 Cedi entspricht etwa 0,16 Euro) auf den riskanten Weg. Zum Beispiel nach Europa, viele von ihnen über die heikle Mittelmeerroute. Eine lebensgefährliche Entscheidung.
Heimat? Heimat!
Wer sein Land verlässt, der gibt ein Stück Heimat auf. Selbst wenn er ein neues Zuhause und neue Freunde findet. Das Lachen, die Freude, die Sonne, die Luft werden anders sein als in Accra. Hier tanzen gerade traditionell gekleidete Männer bei einer Tour in der Anlage der Christiansborg, in der dänische Kolonialherren im 17. Jahrhundert Sklaven hielten. Nicht alles war, ist besser durch Europa.