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Eberhard Sandschneider: Ministertreffen mit Dalai Lama ein „Akt politischer Umnachtung“

16. Mai 2008

China-Experte der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik im Interview der Deutschen Welle

https://p.dw.com/p/E1I2
Der China-Experte der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, Eberhard Sandschneider, hält die Entscheidung von Entwicklungshilfemi­nisterin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD), den Dalai Lama am kommen­den Montag in Berlin zu empfangen, für einen „Akt der politischen Umnachtung“. In einem Interview der Deutschen Welle befürwortete Sandschneider zugleich den Entschluss von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), sich nicht mit dem geistlichen Oberhaupt der Tibeter zu treffen. Sandschneider: „Es geht um die Verantwortung des Außenministers für die Wahrung deutscher außenpolitischer Interessen. An dieser Stelle zeigt der Außenminister Flagge. Das halte ich für sinnvoll.“

Seitens des Dalai Lama wünsche er sich mehr Zurückhaltung. Sandschneider: „Was der Dalai Lama sagt, klingt in unseren Ohren wunderbar. Er lobt China, wirbt sogar ein bisschen für China. Aber das passt überhaupt nicht damit zusammen, dass der Dalai Lama gezielt nach politischen Aktivitäten in Deutschland fragen lässt, bei denen man davon ausgehen kann, dass sie die chinesische Regierung massiv irritieren. Damit wird auch der konstruktive Dialog, von dem er behauptet, ihn suchen zu wollen, letztlich torpediert.“

16. Mai 2008
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