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Marozsan tritt aus National-Elf zurück

13. März 2023

Die ehemalige DFB-Spielführerin Dzsenifer Marozsan beendet ihre Karriere im Nationalteam. Die Europameisterin und Olympiasiegerin zieht damit die Konsequenzen aus zahlreichen Verletzungen.

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Die deutsche Nationalspielerin Dzsenifer Marozsan auf dem Fußballplatz
Die deutsche Nationalspielerin Dzsenifer Marozsan tritt zurückBild: Christof Koepsel/Getty Images

Gut vier Monate vor Beginn der Frauen-Weltmeisterschaft (20. Juli bis 20. August) in Australien und Neuseeland hat die Mittelfeldspielerin von Olympique Lyon überraschend ihren Rückzug aus dem DFB-Team verkündet. In einem Telefonat teilte sie Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg ihre Entscheidung mit. 

"Ich habe allergrößten Respekt vor der Entscheidung von Dzsenifer Marozsan", erklärte Bundestrainerin Voss-Tecklenburg in einer Pressemittelung des DFB. "Sie ist eine großartige Persönlichkeit und überragende Fußballerin, die unglaublich viel für den deutschen Fußball geleistet hat. An den Erfolgen der Frauen-Nationalmannschaft hatte sie als Führungsspielerin, aber auch als Identifikationsfigur und Vorbild einen großen Anteil."

Abschiedsspiel gegen Brasilien

Die 30-Jährige zählte seit über zwölf Jahren zum Kreis der Frauen-Nationalmannschaft. Ihr Debüt gab sie am 28. Oktober 2010 gegen Australien. Seither lief sie in 111 Länderspiele auf und schoss 33 Tore. Zu ihren größten Erfolgen mit dem DFB-Team zählen der EM-Sieg 2013 in Schweden und der Gewinn der Goldmedaille bei Olympia 2016 in Brasilien. Damals erzielte Marozsan beim 2:1 gegen Schweden einen Treffer selbst und leitete damit den Finalsieg ein. Von 2017 bis 2019 wurde Dzsenifer Marozsan dreimal in Folge zu Deutschlands Fußballerin des Jahres gewählt.

Dzsenifer Marozsán im Trikot von Olympique Lyon
Marozsan spielt aktuell für Olympique Lyon Bild: Melanie Laurent/DPPI media/picture alliance

Marozsan gilt als eine der besten Spielerinnen der Welt, ihr Rücktritt ist für die Nationalmannschaft ein großer Verlust. Ihr letztes Spiel wird die Partie am 11. April in Nürnberg gegen Brasilien sein. "Sie soll in einem würdigen, bestmöglichen Rahmen verabschiedet werden. Dafür werden wir sie im April noch mal einladen und ihr einen letzten Spieleinsatz gegen Brasilien geben", so Voss-Tecklenburg.

Schwere Knieverletzung vor der EM

Im April 2022 erlitt Marozsan beim WM-Qualifikationsspiel gegen Serbien einen Kreuzbandriss, der sie sowohl das Champions-League-Finale mit Lyon als auch die Europameisterschaft in England kostete. Die schwere Knieverletzung war nur eine von vielen, die sie immer wieder zurückgeworfen haben. So verpasste sie verletzungsbedingt die Heim-WM 2011, brach sich während der WM in Frankreich 2019 den Zeh und erlitt zwischendurch eine beidseitige Lungenembolie

"Durch meine schwere Knieverletzung im Frühjahr 2022 habe ich gemerkt, dass es sich richtig anfühlt, in der Nationalmannschaft aufzuhören", so Marozsan. "Die verpasste EM in England war eines von vielen Zeichen. Ich glaube, es wäre einfach zu viel, dann noch Länderspiele, Vorbereitung und das Turnier zu machen."