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Duschanbe: Kämpfer aus Afghanistan als Folge der Anti-Terror-Operation nun an Grenze zu Tadschikistan

26. Juli 2002

- Tadschikistan sieht sich gezwungen, Maßnahmen zur Sicherung der Grenze zu ergreifen, aber nicht in der Lage, Anzahl seiner Grenztruppen zum jetzigen Zeitpunkt zu erhöhen

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Köln, 26.7.2002, DW-radio / Russisch

Wie die russische Nachrichtenagentur "Interfax" am Donnerstag (25.7.) mitgeteilt hat, sollen die Anzahl der Grenztruppen Tadschikistans verdreifacht und andere Machtsstrukturen der Republik im Gegenzug reduziert werden. Unser Korrespondent Bachrom Mannonow setzte sich mit dem Kommandeur der tadschikischen Grenztruppen, Generalleutnant Abdurachmon Asimow, in Verbindung, um die Situation zu klären. Es berichtet Bachrom Mannonow:

Seit dem Bestehen der Sowjetunion galt die Grenze zu Afghanistan und China als ein wichtiger Teil der Staatsgrenze und der Dienst dort wurde immer als strenge Schule und Härteprüfung betrachtet. Die heutige tadschikisch-afghanische und tadschikisch-chinesische Grenze, die eine Länge von insgesamt fast 2000 Kilometern hat und sich über die Höhen des Pamir-Gebirges und entlang des Flusses Pjandsch erstreckt, wird vor allem von russischen Grenztruppen bewacht. Die tadschikischen Grenztruppen leisten mit ihnen gemeinsam Dienst, aber sie schützen auch die Grenze zu Usbekistan und Kirgisistan. Gemäß dem Abkommen "Über den Status der Grenztruppen der Russischen Föderation" unterstützt Russland Tadschikistan auch bei der Schaffung eigener Grenztruppen und Tadschikistan sichert konsequent einen Teil der Posten an der Grenze zu Afghanistan und China. Deren Schutz wird in enger Zusammenarbeit mit den Grenztruppen der Russischen Föderation organisiert. Für dieses Jahr ist die Übergabe der an der Grenze zu China in den Bergen am höchsten gelegenen Murgab-Einheit, zu der sechs Posten gehören, vorgesehen.

Der Vorsitzende des Komitees zum Schutz der Staatsgrenze bei der Regierung Tadschikistans, Generalleutnant Abdurachmon Asimow, sagte: "Als Folge der Anti-Terror-Operation haben sich jetzt noch verbliebene Gruppen von Kämpfern in den Norden Afghanistans an die tadschikisch-afghanische Grenze begeben. Das zwingt uns, Maßnahmen zur Sicherung der Grenze zu ergreifen." Dem General zufolge stellte sich bislang die Frage nach einer Erhöhung der Anzahl der Grenztruppen nicht. Amirkul Asimow erklärte ferner: "Es fällt Tadschikistan schwer, sogar das heutige Kontingent von 10 000 Grenzsoldaten zu unterhalten. Wir beabsichtigen, die Anzahl der Grenztruppen in den kommenden zehn Jahren zu verdreifachen. Die Möglichkeiten des Landes, in dem die Wunden des Bürgerkrieges erst verheilen, erlauben es jedoch nicht, einen solchen Schritt jetzt zu unternehmen." (MO)