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Die Weiße Rose

Marek, Michael8. März 2011

Die mutigen Studenten der Weißen Rose riskierten ihr Leben im Kampf gegen Hitler. Bis heute erinnert man sich an ihre Gründer, unter denen auch die Geschwister Hans und Sophie Scholl waren.‎

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Die studentische Gruppe Weiße Rose steht für Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Gegründet wurde sie von Studenten der Münchner Universität. Die wohl bis heute bekanntesten unter ihnen waren Hans und Sophie Scholl. In den Kriegsjahren 1942 und 1943 druckte die Weiße Rose heimlich Flugblätter, die sie in riskanten Aktionen öffentlich auslegten. "Nieder mit Hitler!" und "Freiheit!" - so hießen ihre Losungen.

Aktiv war die Weiße Rose in München und Hamburg. Die meisten Mitglieder kamen aus einem akademisch geprägten Milieu. Es waren Schüler und Studenten, aber auch Künstler. Franz Josef Müller war damals als 17-jähriger Schüler mit dabei. Er erzählt: "Natürlich war es ein großes Vergnügen, dem NS-Kreisleiter unser Flugblatt zu schicken. Schließlich baten wir darum, das Flugblatt weiterzugeben. Das war jugendlicher Leichtsinn, denn der Tod stand vor der Tür."

Die meisten Mitglieder wurden denunziert, verhaftet und wegen Hochverrats zum Tode verurteilt. So wurden auch die Geschwister Scholl ermordet. Franz Josef Müller erhielt "nur" eine Gefängnisstrafe. Zusammen mit anderen ehemaligen Mitgliedern gründete er 1987 die Weiße Rose Stiftung. Sie will an den Widerstand der Weißen Rose erinnern und Zeichen für die Zukunft setzen.

Müller erklärt: "Unser Anliegen damals als Weiße Rose war es, Menschen mit Argumenten, mit einem hohen sprachlichen Niveau anzusprechen." Bis heute ist die Weiße Rose ein Symbol für Zivilcourage, Mut und politische Verantwortung.

Glossar

sein Leben riskieren - etwas tun, obwohl man dabei sterben könnte

Nationalsozialismus, der - die Diktatur Hitlers (1933-1945)

Flugblatt, das - ein Dokument, das man auf der Straße verteilt, um die Menschen über etwas zu informieren

Aktion, die - die Handlung; das, was man tut

etwas auslegen - etwas an öffentliche Orte legen, wo es möglichst viele Menschen finden

"Nieder mit Hitler!" - Hitler soll nicht weiter regieren

Losung, die - ein kurzer Satz, der den wichtigsten Gedanken einer Gruppe darstellt

jemand ist aktiv - jemand setzt sich für ein Ziel ein; jemand handelt

akademisch geprägte Milieu, das - der Kreis von Personen, die studieren oder studiert haben

NS-Kreisleiter/in, der/die - ein/e Vertreter/in von Hitlers Partei mit einer bestimmten Funktion

jugendliche Leichtsinn, der - die Eigenschaft von jungen Leuten, nicht über die Konsequenzen einer Handlung nachzudenken

"der Tod steht vor der Tür" - hier: etwas ist lebensgefährlich

jemanden denunzieren - jemanden verraten

Hochverrat, der - ein vom Staat als sehr schlimm angesehener Verrat

Stiftung, die - eine Organisation, die sich für einen guten Zweck einsetzt

Zeichen setzen - etwas öffentlich tun, damit die Menschen darüber nachdenken

Anliegen, das - das Ziel

hohe Niveau, das - der hohe Anspruch

Zivilcourage, die (aus dem Französischen) - der Mut, sich für andere einzusetzen, obwohl es gefährlich ist

Fragen zum Text

1. Die Weiße Rose hat … gegen Hitler gekämpft.

a) in heimlichen Aktionen

b) mit Zeitungsartikeln und öffentlichen Diskussionsveranstaltungen

c) zusammen mit Künstlern und Kreisleitern

2. Franz Josef Müller glaubt, dass man als Jugendlicher besonders mutig ist, weil …

a) man nicht an die schlimmen Folgen denkt.

b) die Regierenden nicht darauf achten, was Jugendliche tun.

c) man nichts zu verlieren hat.

3. Ziel der Weißen Rose war es, …

a) Hitler zu ermorden.

b) die Menschen mit Worten zu überzeugen.

c) ihr Leben zu riskieren.

4. Franz Josef Müller …

a) wurde ermordet.

b) kam ins Gefängnis.

c) wurde zum NS-Kreisleiter.

5. Aus Hitlers Sicht waren die Aktionen der Weißen Rose …

a) Leichtsinn.

b) Hochverrat.

c) Zivilcourage.

Arbeitsauftrag

Gehen Sie auf www.youtube.com. Suchen Sie dort das Video zum Film "Die Weiße Rose (Deutschland 1981/1982)" (http://www.youtube.com/watch?v=L-ZJfe5uh-o). Schauen Sie sich das Video an; dabei müssen Sie nicht alles genau verstehen. Beschreiben Sie in kurzen Sätzen drei bis vier Szenen, die in dem Video vorkommen.

Autoren: Michael Marek/Anne Gassen

Redaktion: Raphaela Häuser