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Die Wahlbeteiligung bestimmt in Serbien den Wahlsieger

22. Juni 2004

– Ergebnisse einer Meinungsumfrage vor der zweiten Präsidentschaftswahlrunde

https://p.dw.com/p/5DVo

Belgrad, 22.6.2004, BETA, serb.

Der Kandidat der Demokratischen Parei (DS), Boris Tadic, hat realistische Chancen den Sieg bei den Präsidentschaftswahlen in Serbien zu erringen, wenn sich an den Wahlen mehr als zwei Millionen Wahlberechtigte beteiligen. Dies zeigte die jüngste Studie des Meinungsforschungsinstituts "Strategic Marketing" in Belgrad. Der Kandidat der Serbischen Radikalen Partei (SRS), Tomislav Nikolic, kann den Ergebnissen dieses Umfrage zufolge mit einem Wahlsieg rechnen, falls sich rund zwei Millionen oder unter zwei Millionen Wahlberechtigte beteiligen.

Die Umfrage wurde vom 16. bis 18. Juni durchgeführt, das heißt, bevor Premier Vojislav Kostunica und der drittplazierte Präsidentschaftskandidat, Bogoljub Karic, explizit Tadic ihre Unterstützung zugesagt haben. Strategic Marketing zufolge ist eine Wahlbeteiligung von zwei Millionen Wahlberechtigten die Untergrenze. Bei dieser Wahlbeteiligung lieferten sich Nikolic und Tadic praktisch ein Kopf-an-Kopf-Rennen, wobei Nikolic leicht im Vorteil läge wegen möglicher statistischer Ungenauigkeiten von einem Prozent. Wenn sich demnach an den Wahlen bedeutend mehr als zwei Millionen Wahlberechtigte beteiligen, erhält der Wahlsieger einen minimalen Vorteil, der an Zehntausenden und nicht Hunderttausenden Stimmen zu messen ist.

Den Ergebnissen der Umfrage zufolge werden sich maximal 2,7 Millionen Wahlberechtigte beziehungsweise 41 Prozent an den Präsidentschaftswahlen am Sonntag (27.6.) beteiligen. Bei dieser Wahlbeteiligung erhielte Tadic etwa 56 Prozent und Nikolic 44 Prozent der Wählerstimmen. Rund 15 Prozent der Wähler, die in der ersten Wahlrunde für Dragan Marsicanin (Präsidentschaftskandidat der Demokratischen Partei Serbiens von Premier Kostunica – MD), und rund 17 Prozent der Wähler, die für Bogoljub Karic (Präsidentschaftskandidat einer Bürgergruppe und Unternehmer – MD) stimmten, haben noch nicht entschieden, ob und wem sie ihre Stimme in der zweiten Wahlrunde geben.

Nach Einschätzung der befragten Wähler ist Tadic der bessere Kandidat, wenn es sich darum handelt, neue Arbeitsplätze zu schaffen, den Lebensstandard zu erhöhen, mit Europa zusammenzuarbeiten und ausländische Investitionen anzuziehen. Nikolic steht in gutem Licht da, wenn es um den Kampf gegen die Kriminalität und Korruption geht sowie um die Verteidigung der nationalen Interessen. (md)