Die unbeugsamen Frauen von Kabul
Auf ihren Bildern sind Frauen das starke Geschlecht: Die afghanischstämmige Fotografin Lela Ahmadzai hat junge Afghaninnen in Kabul abgelichtet. Das Berliner Willy-Brandt-Haus zeigt ihre Ausstellung "Die Unbeugsamen".
Freiheit - ein schmaler Grat
Lela Ahmadzai beleuchtet das Leben von vier afghanischen Frauen. Auf diesem Foto begegnen wir einer Polizistin und Filmproduzentin. Jeden Tag bewegt sie sich auf dem schmalen Grad zwischen Selbstbestimmung und traditioneller Rollenerwartung. Ziehen die internationalen Truppen ab, fürchtet sie, könnten die radikalislamischen Taliban wiedererstarken und ihrer Freiheit ein Ende setzen.
Starke Frauen haben es schwer
Diese Parlamentsabgeordnete entstammt der Upper-Class. Doch wie jede der Porträtierten kämpft auch sie täglich um ihre Freiheit. Manchmal riskiert sie Leib und Leben, um nicht hinter den Mauern eines Hauses zu verschwinden. Im Parlament gibt es eine Frauenquote, doch bleibt Afghanistan eine männerdominierte Gesellschaft, in der es starke Frauen schwer haben.
Schutzlos unter Männern
Schutzlos unter Männern? Seit 2014 gilt in Afghanistan ein neues Familienrecht. Werden Frauen im Haus misshandelt, dürfen Verwandte vor Gericht nicht als Zeugen aussagen. Damit bleiben Täter häufig ungestraft. Das ist fatal für Frauen wie die 35-jährige Bäckerin Reza Guel, Mutter von sieben Kindern.
Popstar oder Hure
Pari Guhlami ist ein Star. Die Schauspielerin und Sängerin setzt sich auch männlichen Blicken aus. Vielen gilt sie deshalb als Hure. Die Fotografin Lela Ahmadzai hat starke, kontrastreiche und bisweilen poetische Porträts wie dieses geschaffen. Die gebürtige Afghanin hat in Deutschland studiert und lebt heute in Berlin.
Afghanistan - Land starker Frauen
Baumlos kahl, bergig und doch mit einem gigantischen Formen- und Farbenreichtum gesegnet – die afghanische Landschaft ist Bezugspunkt und Folie für die vier Porträts afghanischer Frauen. Der Freundeskreis Willy-Brandt-Haus und die Gesellschaft für Humanistische Fotografie zeigen die Arbeiten von Lela Ahmadzai noch bis 24. Januar 2016 im Berliner Willy-Brandt-Haus.