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Die Schatten werden länger

25. Juli 2012

Zum dritten Mal in Folge ist der ifo-Geschäftsklimaindex schlechter ausgefallen als zuvor: Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft wird düsterer, die Zeichen für die Konjunktur stehen nicht gut.

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Droht eine Neuauflage der Bankenkrise? ARCHIV - Dunkle Regenwolken hängen über der Skyline von Frankfurt am Main am 01.02.2008. Die Aktienkurse der Banken rauschen in den Keller. Die Angst geht um vor der nächsten Bankenkrise - nur drei Jahre nach der Lehman-Pleite. Damals liehen sich die Institute untereinander kein Geld mehr, Banken mussten mit Milliarden gerettet werden, die Weltwirtschaft stürzte in eine Rezession. Foto: Frank May dpa (zu dpa-Hintergund "Droht eine Neuauflage der Bankenkrise?" vom 30.08.2011) +++(c) dpa - Bildfunk+++ Thema "Das Gespenst der Bankenkrise geht um"
Bankenkrise SymbolbildBild: picture alliance/dpa

"Die Eurokrise belastet zunehmend die Konjunktur in Deutschland." Mit diesen Worten stellte Hans-Werner Sinn, Präsident des ifo-Instituts, den Geschäftsklimaindex seines Hauses vor. Das Münchener Wirtschaftsforschungsinstitut ermittelte eine deutliche Eintrübung der Stimmung in der deutschen Wirtschaft - und zwar zum dritten Mal hintereinander. Aktuell sei der Index von 105,2 auf 103,3 Punkte gesunken, teilte das Institut mit. Im Vormonat hatte der Index bereits um 1,6 Punkte nachgegeben und den bis dahin tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren erreicht.

Den Geschäftsklimaindex errechnet das Institut, in dem es monatlich etwa 7 000 Firmen befragt. Die Unternehmen geben dabei an, wie sie ihre aktuelle Lage einschätzen und was sie vom kommenden halben Jahr erwarten. Der ifo-Index gilt als wichtiger und zuverlässiger Gradmesser für die Konjunktur in Deutschland.

Wirtschaftsstimmung weiter getrübt

Eine Untersuchung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) scheint die Erhebung des ifo-Instituts zu bestätigen. Der Index des ZEW ist ebenfalls gesunken: In den letzen vier Wochen sind demnach die Konjunkturaussichten in Deutschland schlechter geworden: Um 2,7 Punkte auf aktuell minus 19,6 Zähler.

Es könnte aber noch viel schlimmer kommen

Ebenfalls am Mittwoch veröffentlichte das ifo-Institut seine Berechnungen für den Fall einer griechischen Staatspleite. Dabei wurden zwei Szenarien durchgerechnet: Griechenland würde insolvent und bliebe dennoch in der Eurozone oder das Land ging in die Pleite und verließe den Euroraum. Im ersten Fall würde der deutsche Steuerzahler, so die Münchener Ökonomen, mit 89 Milliarden Euro belastet werden. Im zweiten Fall würden Deutschland Verpflichtungen in Höhe von 82 Milliarden Euro entstehen.

dk/wen (afp/ dpa/ rtr/ dapd)