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Die rechte Kunst zu sterben

12. Februar 2002

Todesfälle im englischen Königshaus bewegen seit jeher die Gemüter. Einige Beispiele machen das deutlich.

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Die Trauerfeier für Prinzessin Diana war 1997 eines der größten Medienereignisse der Geschichte. Damit verglichen wird die Bestattung von Prinzessin Margaret am kommenden Freitag bescheiden ausfallen. Doch der Tod eines Royals bewegt in Großbritannien seit jeher die Gemüter.

"Die rechte Kunst zu sterben", galt früher als besonderes Adelsprädikat. So erwarb sich König Karl I. den Respekt seiner republikanischen Feinde, als er am 30. Januar 1649 sein Schafott bestieg und, nur mit seiner Nachtmütze und einem Morgenmantel bekleidet, eine flammende Rede für die Monarchie hielt, bevor ihm der Henker den Kopf abschlug.

Heilkunst – nicht immer zum Guten

Furchtbare Qualen mussten die Royals oft auf dem Totenbett erdulden, weil ihre Ärzte unbedingt noch vor aller Welt ihr Können unter Beweis stellen wollten. So wurde Karl II. 1685 von 19 Doktoren behandelt. Sie verabreichten ihm Nieswurz und Zinksulfat, beklopften seine Venen und schmierten ihm Taubendreck auf die Füße.

Da hatte es Königin Victoria besser: Sie starb 1901 in den Armen ihres Lieblingsenkels, des deutschen Kaisers Wilhelm II. König George V. - Elizabeths Großvater - bekam 1936 von seinem Arzt extra starke Schmerzmittel, um seinen Tod zu beschleunigen: Nicht um seine Leiden zu verkürzen, sondern damit sein Ableben in den Morgenzeitungen statt in den unseriöseren Abendblättern bekannt gegeben werden konnte. dpa/(pf)