Die Möchtegern- Präsidenten I: Wen könnten die Republikaner ins Rennen schicken?

Newton "Newt" Leroy Gingrich (* 17. Juni 1943) war von 1995 bis 1999 Sprecher des Repräsentantenhauses des US-Kongresses. Im Jahre 1995 kürte ihn das "Time"-Magazin wegen seiner Führungsrolle in der "Republikanischen Revolution" zur Person des Jahres. Gingrich hatte entscheidend dazu beigetragen, die 40 Jahre währende Dominanz der Demokraten im Repräsentantenhaus zu beenden. Am 13. Oktober 2006 deutete Gingrich an, dass er eine Kandidatur nicht ausschließe. "Ich halte es nicht für sehr wahrscheinlich. Aber wenn ich die Politik in einer Weise beeinflussen kann, die aufregend und positiv ist, warum sollte ich das nicht tun wollen?"

John Sidney McCain (* 29. August 1936) ist seit 1987 Senator des US-Bundesstaates Arizona. Er strebte bereits im Jahr 2000 das Präsidentenamt an, unterlag aber in den republikanischen Vorwahlen George W. Bush. Am 15. November 2006 kündigte McCain die Bildung eines Komitees an, um die Chancen einer möglichen Kandidatur auszuloten ("exploratory committee"). McCain gilt neben Rudy Giuliani als einer der aussichtsreichsten Kandidaten. Seine Unterstützung von Bushs Irakpolitik könnte ihn allerdings Stimmen kosten.

John Ellis "Jeb" Bush (* 11. Februar 1953) war der 43. Gouverneur des US-Bundesstaates Florida. Seine zweite Amtszeit endete im Janur 2007. Er ist der Sohn des früheren Präsidenten George H. W. Bush und Bruder des amtierenden Präsidenten George W. Bush. Sein Bruder George W. erklärte 2006, dass Jeb einen "großartigen Präsidenten" abgeben würde. Jeb Bush selbst hat eine Kandidatur bislang ausgeschlossen. In Washington wird er als möglicher Vize-Präsident gehandelt.

Willard Mitt Romney (* 12. März 1947) war von 2003 bis 2007 Gouverneur des US-Bundesstaates Massachusetts. Im Jahr 2002 übernahm er die Organisation der Olympischen Winterspiele in Salt Lake City und trug maßgeblich zum Erfolg der Veranstaltung bei. Romney erklärte am 13. Februar 2007, dass er für das Präsidentenamt kandidieren wolle. Die Tatsache, dass er Mormone ist, könnte sich im Wahlkampf als problematisch erweisen, da es in Teilen der amerikanischen Gesellschaft Vorbehalte gegen diese Glaubensrichtung gibt.

James S. "Jim" Gilmore (* 6. Oktober 1949) war von 1998 bis 2002 Gouverneur des US-Bundesstaates Virginia. Gilmore ist gegen einen sofortigen Truppenabzug aus dem Irak und unterstützt stattdessen Pläne, die eine Aufstockung der US-Truppen im Irak vorsehen.

Ronald Ernest "Ron" Paul (* 20. August 1935) ist mit zwei Unterbrechungen seit 1976 Kongressabgeordneter aus Texas. Paul kandidierte 1988 als Mitglied der Libertarian Party für das Präsidentenamt und verlor. Paul hat ein Komitee gegründet, um die Erfolgsaussichten einer möglichen Kandidatur für 2008 auszuloten.

Samuel Dale "Sam" Brownback (* 12. September 1956) ist Senator des US-Bundesstaates Kansas. Brownback ist gegen eine Beschränkung des privaten Waffenbesitzes und lehnt ein Recht auf Abtreibung ab. Am 20. Januar 2007 kündigte er an, sich um die Nominierung der Republikaner für die Präsidentenwahl 2008 zu bewerben. Er verfügt zwar über gute Verbindungen zur religiösen Rechten, ist aber bislang außerhalb seines Heimatstaates wenig bekannt.

Thomas Gerard "Tom" Tancredo (* 20. Dezember 1945) ist seit 1999 Kongressabgeordneter aus Colorado. Er befürwortet ein hartes Vorgehen gegen illegale Einwanderer und spricht sich dafür aus, die Definition der Ehe als eine Institution zwischen Mann und Frau in der Verfassung festzuschreiben. Tancredo hat ein Komitee gegründet, um die Erfolgsaussichten einer möglichen Kandidatur auszuloten. In den Vorwahlen dürfte er nur eine Außenseiterrolle spielen.

Rudolph William Louis "Rudy" Giuliani (* 28. Mai 1944) war Bürgermeister von New York City von 1994 bis 2001. Das "Time"-Magazin machte Giuliani aufgrund seiner Arbeit nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 zur "Person des Jahres". Giuliani genießt auch wegen der erfolgreichen Bekämpfung der Kriminalität im "Big Apple" hohes Ansehen und trägt den Spitznamen "Amerikas Bürgermeister". Giuliani reichte im Februar 2007 die Kandidaturunterlagen bei der Bundeswahlkommission ein und erklärte in der Fernsehsendung "Larry King Live" auf CNN, dass er kandidieren werde. Giuliani gilt trotz seiner vergleichsweise liberalen Haltung bei Grundsatzfragen wie dem Recht auf Abtreibung und der Reglementierung des privaten Waffenbesitzes als einer der aussichtsreichsten Kandidaten.

Michael Dale "Mike" Huckabee (* 24. August 1955) war - wie einst Bill Clinton - von 1996 bis 2007 Gouverneur von Arkansas. Im November 2005 kürte ihn das "Time"-Magazin zu einem der fünf besten Gouverneure der USA. Huckabee hat im Februar ein Komitee gegründet, um die Aussichten einer möglichen Kandidatur auszuloten ("exploratory committee").

Tommy George Thompson (* 19. November 1941) gehörte von 2001 bis 2005 als Gesundheitsminister dem Kabinett von Präsident Bush an. Von 1987 bis 2001 war er Gouverneur des US-Bundesstaates Wisconsin. Thompson spricht sich für eine Teilung des Iraks aus, um die verfeindeten Gruppen voneinander zu trennen. Thompson hat ein Komitee gegründet, um die Erfolgsaussichten einer möglichen Kandidatur auszuloten.

George Elmer Pataki (* 24. Juni 1945) war von 1995 bis 2006 Gouverneur des US-Bundesstaates New York. Pataki, der sich noch nicht eindeutig zu seinen Ambitionen geäußert hat, gilt als moderat und dürfte bei den Vorwahlen nur geringe Erfolgsaussichten haben.

Charles Timothy "Chuck" Hagel (* 4. Oktober 1946) ist seit 1997 Senator des US-Bundesstaates Nebraska. Hagel kritisierte öffentlich die Irak-Strategie von Präsident Bush und stimmte im Auswärtigen Ausschuss des US-Senats als einziger Republikaner gegen eine Aufstockung der Truppen im Irak. Hagel hat sich bislang nicht eindeutig zu einer Kandidatur geäußert. Im Internet gibt es aber bereits einige private Websites, deren Betreiber eine Kandidatur des Senators unterstützen.