Die Kandidaten für die Blatter-Nachfolge
Am 26. Februar 2016 wird der Nachfolger des derzeit suspendierten FIFA-Präsidenten Joseph Blatter gewählt. Die FIFA hat fünf Kandidaten zugelassen, ein weiterer könnte dazukommen.
Scheich Al-Khalifa - in der Favoritenrolle
Der 50-Jährige aus Bahrain gilt als großer Favorit auf die Blatter-Nachfolge. Scheich Salman bin Ibrahim Al-Khalifa weiß zumindest den asiatischen Kontinentalverband hinter sich. Allerdings ermittelt die FIFA-Ethikkommission gegen das Exekutivmitglied wegen des Anfangsverdachts auf Verletzung von Menschenrechten.
Jerome Champagne - Blatter-Nähe schadet
Der Franzose punktet als Einziger mit einem Wahlprogramm, fordert mehr Transparenz und hofft unter seiner Führung auf eine "starke, demokratische, respektierte und proaktive FIFA". Allerdings arbeitete der 57-Jährige bereits von 1999 bis 2010 in verschiedenen beratenden Funktionen für die FIFA und war ein enger Vertrauter Blatters. Das schmälert seine Chancen auf den FIFA-Thron.
Gianni Infantino - Europas Plan B
Der amtierende UEFA-Generalsekretär wirft nach einem "einstimmigen Entschluss" des UEFA-Exekutivkomitees seinen Hut in den Ring. Der 45-Jährige Schweizer gilt jedoch nur als Europas Plan B, sollte UEFA-Chef Michel Platini aufgrund des derzeitigen Verfahrens durch die FIFA-Ethikkommission nicht zugelassen werden. Darf Platini antreten, will Infantino seine Bewerbung zurückziehen.
Prinz Ali bin Al Hussein - gut vernetzt
Der jordanische Adlige sieht sich selbst als einzigen Kandidaten, "der Korruption im Weltfußball mit Mut entgegentritt". Der 39-Jährige, der in den USA und Großbritannien studierte, gilt als gut vernetzt. Beim letzten FIFA-Kongress Ende Mai war Prinz Ali als einziger gegen FIFA-Chef Blatter angetreten, hatte aber bei der Abstimmung den Kürzeren gezogen.
Tokyo Sexwale - der Anti-Apartheid-Kämpfer
Der 62-jährige Südafrikaner hat einen Fürsprecher, der im Augenblick im Kreuzfeuer der Kritik steht: Franz Beckenbauer bezeichnete Tokyo Sexwale als eine "gute Lösung", um die FIFA-Krise zu bewältigen. Sexwale war in der Zeit der Apartheid 13 Jahre lang zusammen mit Nelson Mandela auf Robben Island inhaftiert. Derzeit leitet er eine FIFA-Kommission für Israel und Palästina.
Michel Platini - vorerst kalt gestellt
Bis vor kurzem galt er als aussichtsreichster Kandidat, ehe Blatters dubiose Millionen-Zahlung den 60-Jährigen in Verruf brachte. Derzeit ist der Franzose suspendiert und deshalb noch nicht als Kandidat zugelassen. Michel Platini kann jedoch noch dazustoßen, sollte es ihm gelingen, die Vorwürfe gegen ihn zu entkräften.