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EM-Finale

30. Juni 2009

Ungewöhnlich angriffslustig spielte Deutschland im EM-Finale gegen England. Und siegte verdient mit 4:0. Damit ist zum ersten Mal eine deutsche U21-Fußball-Mannschaft Europameister.

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Sami Khedira und Andreas Beck mit Siegerpokal (Quelle: ap)
Die deutsche U-21 mit Europameister-PokalBild: AP

Mit ihrer tollen Defensiv-Arbeit hat die deutsche U21 bisher bei der Europameisterschaft in Schweden auf sich aufmerksam gemacht. Nur ein Gegentor in vier Partien. Dafür wurde die mangelnde Chancenwertung umso deutlicher kritisiert. Im Finale aber haben nun auch die deutschen Offensivkräfte ihr Potential gezeigt: Mit 4:0 hat die junge DFB-Elf deutlich gegen England gewonnen. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten spielte Deutschland ungewöhnlich angriffslustig - und wurde nach rund zwanzig Minute belohnt. Gonzalo Castro traf zum 1:0. Ausgerechnet Castro mögen sich die Engländer gedacht haben – der Leverkusener hatte nämlich schon beim letzten Aufeinandertreffen in der Vorrunde das Tor für Deutschland erzielt

Wagner traf doppelt

Der Deutsche Sami Khedira (l.) beim Kopfball-Zweikampf mit dem Engländer Nedum Onuoha (Foto: dpa)
Zweikampf: Khedira (l.) und OnuohaBild: picture-alliance/ dpa

Nach dem Führungstreffer spielten die Deutschen viel selbstbewusster und waren die spielbestimmende Mannschaft. Das 2:0 fiel kurz nach der Halbzeitpause. Deutschlands bester Spieler, Mesut Özil, erzielte seinen ersten und einzigen Treffer in diesem Turnier. Doch anstatt sich hinten reinzustellen und das Ergebnis zu halten, erarbeiteten sich die Deutschen immer wieder gute Tormöglichkeiten. Stürmer Sandro Wagner, der zum ersten Mal von Anfang spielte, machte das 3:0 - und auch noch den letzten Treffer. Der sonst so besonnene und ruhige Trainer Horst Hrubesch dirigierte seine Elf von der ersten bis zur letzten Minute lautstark von der Bank - und reckte um kurz nach elf stolz und erleichtert die Arme in den schwedischen Abendhimmel über Malmö.

"Die Mannschaft hat alles richtig gemacht. Die geschlossene Mannschaftsleistung, das war einfach nur klasse", erklärte der Coach nach dem Spiel. Und ein überglücklicher Mats Hummels fügte hinzu: "Wir haben uns gegenseitig so gepusht, das war eigentlich unmöglich nicht zu gewinnen." Bundestrainer Joachim Löw, der nach dem Confederations-Cup-Finale in Südafrika direkt nach Schweden flog, um bei dem EM-Finale der U21 dabei zu sein, muss sich also um gute Nachwuchsspieler nicht sorgen.

Historischer Sieg

Horst Hrubesch (Foto: dpa)
Erfolgreicher Trainer: HrubeschBild: picture-alliance/ dpa

Mit dem Sieg haben sich die Deutschen revanchiert. In der bisher einzigen Finalteilnahme 1982 unterlag die deutsche U21 den Engländern im Endspiel knapp. Für den Deutschen Fußball-Bund ist dieser Titel etwas Besonderes. Denn noch nie hat eine deutsche U21 dieses Turnier gewonnen. Zudem ist der DFB nun der erste Verband überhaupt, der drei amtierende Titelträger gleichzeitig stellt. Zuvor hatten die U17 im Mai und die U19 im Oktober vergangenen Jahres den EM-Pokal gewonnen. Trainer der Unter-19-Jährigen war der jetzige Trainer der U21: Horst Hrubesch. Der Coach plant schon den nächsten Titel. Er übernimmt nun den Trainerposten der U20 - die spielen im September in Ägypten um den Weltmeisterschaftstitel.

Autorin: Sarah Faupel
Redaktion: Andreas Ziemons