Deutschlands schönstes Schlagloch
24. Juli 2018Das Schlagloch in einer Parkbucht hat in ganz Deutschland Aufmerksamkeit erregt, insbesondere in den sozialen Netzwerken. Die Künstlerin Maren Dörwaldt hatte einen kleinen Straßen-Krater in einen idyllischen Miniatur-Teich mit schillernden Farben verwandelt. Ein kleiner orangener Goldfisch aus Plastik schwimmt in einem leuchtend blauen Becken. Verziert ist es mit kleinen Pflänzchen und weiteren Farbakzenten. Unter dem Hashtag "Projekt Sommerloch" postete die Künstlerin unter dem Instagram-Namen "sachenanguckerin"Fotos ihres Projekts – und wurde unzählige Male geteilt, genannt und gelikt. Vor lauter begeisterung für das ungewöhnliche Kunstwerk gründete sich spontan ein "Komitee zur Rettung und Erhaltung schöner Schlaglöcher".
Straßenkunst wird konserviert
Denn eigentlich sollte das Loch ausgebessert werden, doch die Stadt Mönchengladbach entschied jetzt, "Deutschlands schönstes Schlagloch" zu konservieren. Am Freitag (27. Juli) wird Dörwaldts Teichlandschaft mit durchsichtigem Epoxidharz aufgefüllt, teilten die Straßenbetriebe der Deutschen Presseagentur mit. Das habe das Unternehmen bei einem Treffen mit der Künstlerin und dem "Komitee zur Rettung und Erhaltung schöner Schlaglöcher" verabredet. Das Loch soll mit dem transparenten Kunstharz aufgefüllt werden, dass der Teich noch zu sehen ist, Autos aber gefahrlos drüberfahren können.
Mit Schlagloch-Minigolf gegen Straßenschäden
Ähnlich prominent wurden Schlaglöcher in der hessischen Stadt Offenbach: Der Verein "stadtmenschen" hatte im Mai 2018 eine Minigolf-Aktion ins Leben gerufen, bei der mit Kreide neun Bahnen auf eine Straße in der Innenstadt gemalt wurden. Die Besonderheit: Statt Minigolf-Löchern dienten Schlaglöcher als Ziel, in das die Teilnehmer die Bälle spielen sollten. Mit der Aktion wollte der Verein auf die schlechten Zustände der Straßen in Offenbach aufmerksam machen und spielerisch die Stadt animieren, Unebenheiten im Boden zu beheben.
Aktion soll einmalig bleiben
Das Mönchengladbacher Schlagloch wird wohl ein Unikat bleiben. "Grundsätzlich müssen wir natürlich für die Verkehrssicherheit in Mönchengladbach sorgen", teilte eine Sprecherin der Straßenbetriebe der Deutschen Presse-Agentur mit. Deshalb können wir schon jetzt ankündigen, dass das aktuelle Verfahren eine einmalige Ausnahme bleiben muss." Sollten andere Künstler sich trotzdem berufen fühlen, die Aktion nachzuahmen, hieß es weiter, müssten sie sich darauf einstellen, dass die Kunstwerke temporär blieben und zeitnah und ganz normal verfüllt würden.
am/suc (dpa/ hessenschau.de)