Deutschlands letzter Drache
Der Drache, für viele ostasiatische Kulturen ein Glücksbringer, steht im Städtchen Furth im Wald (Oberer Bayerischer Wald) für das Böse. Für eine Zeit im 15. Jahrhundert nämlich, als es den Menschen hier schlecht ging. Zerrieben zwischen Kriegen und dem gnadenlos harten Regime ihrer Burgherren wählten sich die Bürger Furths eine Figur, durch dessen symbolhafte Tötung sie ihr Leid wenigstens kurz abzuschütteln glaubten.
Seit mehr als 500 Jahren nun wälzt sich dieser Drache Sommer für Sommer durch die kleine Grenzstadt. Mit aufgerissenem Maul, gebleckten Zähnen, brüllend und Feuer speiend, um immer wieder beim legendären "Drachenstich" erlegt zu werden. Der "Drachenstich" ist damit Deutschlands ältestes Volksschauspiel, und das lockt jedes Jahr Tausende in den entlegenen Further Winkel.
Natürlich bietet ein Besuch des Städtchens Furth auch viel Information um das Spiel herum. Im Drachenmuseum etwa können Interessierte die Geschichte des "Drachenstichs" detailliert nachvollziehen und das Innenleben des Ungeheuers kennen lernen.