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Deutschlands EM-Start ist geglückt

Löw9. Juni 2012

In einem Geduldsspiel besiegt die DFB-Elf Portugal mit 1:0 und sammelt drei wichtige Punkte im Kampf um einen der beiden ersten Plätze in "Todesgruppe" B. Bundestrainer Löw überrascht mit zwei Änderungen.

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Es war kein schönes Spiel, dennoch hat die deutsche Nationalelf bei der EM einen Einstand nach Wunsch geschafft. Im ersten Spiel besiegte sie Portugal knapp aber verdient mit 1:0 (0:0) und hat damit in der schweren Gruppe B drei wichtige Punkte eingefahren.

Hummels und Gomez spielen

Bundestrainer Joachim Löw überraschte in der Startelf auf zwei Positionen: In der Innenverteidigung musste Per Merstesacker Mats Hummels weichen, einzige Spitze war Mario Gomez und nicht Miroslav Klose, der an seinem 34. Geburtstag zunächst nur auf der Bank saß.

In der Arena von Lemberg begann Deutschland vor 30.000 Zuschauern zunächst abwartend, hatte aber mehr vom Spiel. Das erste Ausrufezeichen der Partie setzte mit Helder Postiga aber ein Portugiese, allerdings ein negatives: Nach einer zu kurzen Rückgabe von Hummels musste Torwart Manuel Neuer vor dem Strafraum klären und wurde anschließend von Postiga mit einer unnötigen und brutalen Grätsche niedergestreckt. Schiedsrichter Stéphane Lannoy aus Frankreich zeigte dem portugiesischen Stürmer nur die Gelbe Karte (13. Minute).

Anschließend war Deutschland besser und kontrollierte die Partie, spielte aber insgesamt zu langsam und schaffte es nicht, seine Feldüberlegenheit auch in zwingende Chancen umzumünzen. Die beste deutsche Möglichkeit vergab Lukas Podolski, der eine scharfe Hereingabe von Mesut Özil direkt nahm und weit über das Tor drosch. Genauer zielte kurz vor der Pause der portugiesische Innenverteidiger Pepe. Nach einem Eckball zirkelte er den Ball aus elf Metern unter die Latte. Von dort sprang das Leder auf die Torlinie und aus dem Gehäuse heraus. Glück für die Deutschen!

Gomez erlöst die Deutschen

Die zweite Hälfte blieb lange ohne klare Höhepunkte. Die deutschen Spieler agierten oft zu umständlich, viele Anspiele und Flanken in die Sturmspitze fanden ihren Adressaten nicht. Portugal setzte dagegen auf schnelle Gegenstöße. Die klarste Möglichkeit vereitelte Jerome Boateng, der einen Schuss von Cristiano Ronaldo in letzter Sekunde abblockte.

Etwa 20 Minuten vor dem Ende wurde auch Bundestrainer Löw langsam nervös und bedeutete Klose, sich für eine Einwechselung bereit zu machen. Ein Zeichen, das wirkte. Denn, als Klose schon an der Seitenlinie parat stand, platzte bei Gomez auf dem Feld der Knoten. Der Münchener wuchtete eine abgefälschte Flanke von Sami Khedira per Kopf über die Linie und brachte die Deutschen mit 1:0 in Führung (73.). Das Tor brachte Schwung ins deutsche Spiel, die nun schnell weitere gute Chancen herausspielten.

Schließlich durfte Klose doch noch aufs Feld (80.) und musste miterleben, wie Portugal noch einmal eine Schlussoffensive startete. Nanis Flanke titschte auf die Latte, nach einem Fehler des insgesamt unauffälligen Kapitäns Philipp Lahm musste Neuer gegen den völlig freistehenden Silvestre Varela in höchster Not retten. In der Nachspielzeit blockte Holger Badstuber einen Gewaltschuss von Nani ab. Nach dem Schlusspfiff herrschte daher vor allem ein Gefühl bei den deutschen Spielern vor: Erleichterung.

Löw mit gutem Händchen

Doch auch wenn es ein Geduldspiel war, die personellen Umstellungen des Bundestrainers sind genau aufgegangen: Hummels war als zweikampfstarker und umsichtiger Abwehrchef neben dem guten Neuer und dem wuseligen Özil Deutschlands Bester. Auch die Entscheidung, an Boateng als Rechtsverteidiger festzuhalten war richtig: Boateng verzichtete gegen Ronaldo auf unnötige Grätschen und hatte den portugiesischen Superstar so gut es ging im Griff.

Vorne erfüllte Gomez seine Pflicht als Torjäger und sicherte die ersten drei Punkte. Nun wartet am kommenden Mittwoch (13.06.2012) der zweite Gegner Niederlande, der nach seiner 0:1-Niederlage gegen die Dänen aber schon gewaltig unter Druck steht.