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Deutschland zahlt wieder Zinsen auf Anleihen

19. September 2012

Anleger verdienen mit dem Kauf von deutschen Staatsanleihen wieder Geld. Bei der vergangenen Auktion liehen Investoren das Geld zum Nulltarif. Erfolgreich am Kapitalmarkt waren auch Portugal und Irland.

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Ein Euro (Foto: dapd)
EU Geld Währung Münze Euro auf tiefstem Stand seit elf MonatenBild: dapd

Deutschland muss erstmals seit Juni wieder Zinsen bieten, um sich für zwei Jahre Geld bei Investoren zu leihen. Der Bund stockte Schatzanweisungen mit Fälligkeit im September 2014 um 4,08 Milliarden Euro auf, wie die Finanzagentur in Frankfurt mitteilte. Dabei verlangten Anleger eine durchschnittliche Rendite von 0,06 Prozent.

Der Bund kommt damit weiterhin zu fast unschlagbar günstigen Konditionen an frisches Geld, erhält jedoch keine Prämie mehr, um Liquiditätsreserven von Großinvestoren sicher zu verwahren. Bei der letzten vergleichbaren Auktion war der Hammer noch bei einem Zins von exakt null Prozent gefallen. Zuvor war es wiederholt gelungen, Papiere zu Negativzinsen zu platzieren.

Nachfrage nach deutschen Anleihen hoch

"Nach wie vor ist die Nachfrage nach deutschen Anleihen in einem unverändert angespannten Marktumfeld sehr hoch", sagte ein Sprecher der Finanzagentur. Allerdings sei "eine Belebung der Renditeerwartung im Markt zu erkennen".

Experten führen das auf das grüne Licht des Bundesverfassungsgerichts für den dauerhaften Euro-Rettungsschirm ESM und die Ankündigung der Europäischen Zentralbank zurück, künftig Bonds kriselnder Euro-Staaten zu kaufen.

Portugal und Irland am Kapitalmarkt erfolgreich

Höhere Zinsen als Deutschland, aber niedrigere als zuletzt muss Portugal zahlen. Die Sanierungsbemühungen des hoch verschuldeten Landes sind von den Kapitalmärkten ungeachtet jüngster Rückschläge honoriert worden. Das Euroland bekam am Mittwoch frisches Geld zu deutlich günstigeren Konditionen als zuletzt. Wie die Schuldenagentur (IGCP) in Lissabon mitteilte, wurden Staatsanleihen in Gesamtwert von zwei Milliarden Euro platziert. Das Einnahmeziel wurde damit sogar um 250 Millionen übertroffen.

Auch Irlands harte Spar- und Reformpolitik zeigt an den Kapitalmärkten immer stärker Wirkung: Der Zinssatz ist für irische Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren erstmals seit Mitte 2010 wieder unter die Marke von 5,0 Prozent gerutscht. Damals stand das Land noch nicht unter dem Euro-Rettungsschirm.

Lo/zdh (rtrd, dpa)