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Deutschland unterliegt Norwegen im Halbfinale

25. Januar 2019

Die Deutsche Handball-Nationalmannschaft verpasst das WM-Finale. Das Team von Bundestrainer Prokop muss sich im Halbfinale einem hocheffektiven Gegner aus Norwegen geschlagen geben, der im Finale auf Dänemark trifft.

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Bild: picture-alliance/dpa/M. Wolf

Die deutschen Handballer haben einen packenden Halbfinal-Krimi am Freitagabend in Hamburg gegen Norwegen mit 25:31 (12:14) verloren und den Einzug in ihr erstes WM-Endspiel seit zwölf Jahren verpasst. Anstatt im Finale gegen Olympiasieger Dänemark wird die Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop nun am Sonntag gegen Rekord-Weltmeister Frankreich im Spiel um Bronze antreten. Trotz der Unterstützung der 12.500 Zuschauer in der ausverkauften Hamburger Arena waren die Norweger eine Nummer zu groß. In der extrem schnellen Partie war Kapitän Uwe Gensheimer mit sieben Treffern bester Werfer der deutschen Mannschaft, die erstmals im Turnier Schwächen in der Abwehr offenbarte. Erfolgreichster Norweger war Magnus Röd von der SG Flensburg-Handewitt, dem sieben Tore gelangen. 

"Keine Lösungen gefunden"

"Wir haben nicht unsere beste Leistung gebracht. Wir haben keine guten Lösungen gefunden und die Verunsicherung mit in den Angriff genommen", analysierte der Bundestrainer nach dem Spiel in der ARD. "Wir haben uns das anders vorgestellt und ein anderes Ergebnis gewünscht. Wir haben alles gegeben, aber es hat nicht gereicht", sagte ein bitter enttäuschter Finn Lemke, der bei weitem nicht so gefasst wirkte wie Prokop. "Danke an alle, die uns in den letzten Wochen so toll unterstützt haben. Jetzt werden wir noch einmal alles reinlegen", sagte Torwart Silvio Heinevetter mit Blick auf das Spiel um Platz 3, bei dem es wie schon in der Vorrunde zum Duell mit dem frisch entthronten Weltmeister Frankreich kommt.  

Dass es zu einer Nervenschlacht kommen könnte, zeigte sich schon in den Anfangsminuten der Partie. Zunächst führte die deutsche Mannschaft, dann aber drehten die Norweger wieder das Spiel. Konstant stark agierte anfangs die deutsche Defensive, in der Bundestrainer Prokop im Innenblock erneut von Beginn an auf Patrick Wiencek und Hendrik Pekeler vertraute. Und was die Abwehr nicht blocken konnte, parierte in den ersten Minuten Torhüter Andreas Wolff. Dennoch hatte der Keeper mit den Rückraumwürfen der Skandinavier permanent Probleme und wurde unter lautem Fluchen schon nach rund 19 Minuten erstmals durch Silvio Heinevetter ersetzt. Schon im Halbfinale der Europameisterschaft 2016 hatten sich beide Teams einen Showdown bis zum Schluss geliefert. Damals hatte die DHB-Auswahl erst in der Verlängerung hauchdünn mit 34:33 gewonnen

Dänemark demontiert Frankreich 

Der Olympiasieger setzte sich am Freitagabend im ersten Halbfinale in Hamburg überraschend deutlich mit 38:30 (21:15) gegen Titelverteidiger Frankreich durch. Im Finale am Sonntag (17.30 Uhr) im dänischen Herning kann das Team von Trainer Nikolaj Jacobsen damit zum ersten Mal überhaupt Weltmeister werden. 

Bester Werfer des zweimaligen Europameisters beim neunten Sieg im neunten Spiel der WM war der furios aufspielende Top-Star Mikkel Hansen mit zwölf Toren. Der PSG-Kollege des deutschen Kapitäns Uwe Gensheimer brillierte beim höchsten WM-Halbfinalsieg einer Mannschaft seit 22 Jahren zudem mit zahlreichen Anspielen und war von der französischen Abwehr überhaupt nicht zu kontrollieren. Frankreich verpasste durch die Niederlage den Titel-Hattrick und das insgesamt siebte WM-Gold. Am Sonntag (14.30 Uhr) geht es für den entthronten Weltmeister im Spiel um Platz drei dann um Bronze.

dvo/jk (dpa/sid)