Deutschland größter Investor in Armenien
12. April 2006Im vergangenen Jahr ist Deutschland zum größten Investor in Armenien aufgestiegen. Das geht aus einem Bericht des armenischen Staatlichen Statistikamtes hervor, der dem Investitionsklima in Armenien gewidmet ist. Die Investitionen Griechenlands, das an zweiter Stelle liegt, schließen Kredite mit ein. Die 97,5 Millionen US-Dollar aus Deutschland stellen hingegen ausschließlich Direktinvestitionen dar. Innerhalb eines Jahres stiegen die deutschen Investitionen in die armenische Wirtschaft um mehr als das Doppelte. An dritter Stelle folgt Russland mit 68 Millionen US-Dollar. Unter den ersten fünf größten Investoren befinden sich weiter die USA gefolgt von Frankreich.
Experte: Günstiges Investitionsklima
In einem Gespräch mit der Deutschen Welle sagte der Chefredakteur der armenischen Wirtschaftszeitung Basis, Aschot Aramjan, die Zahlen seien keine Überraschung. Fast 50 Prozent der Investitionen kämen aus EU-Staaten. Die liberale Gesetzgebung habe Armenien zu einem investitionsfreundlichen Land gemacht, meint Aramjan. Im vergangenen Jahr erreichten die Investitionen und Kredite fast 595 Millionen US-Dollar. Und in diesem Jahr wird im Realsektor der armenischen Wirtschaft die gleiche Summe erwartet, aber diesmal ohne Investitionen des Staates und Kredite.
Interesse an Metallurgie
Das deutsche Kapital fließt vor allem in den Erzbergbau und die Metallurgie. Das Sangesurer Kupfer- und Molybdänkombinat, das allein dem deutschen Unternehmen Chronimet gehört, beabsichtigt, etwa 300 Millionen US-Dollar zu investieren. Deutsche Unternehmer besitzen ferner 49 Prozent der Aktien des Jerewaner Eisenwerks und erforschen armenische Erzminen. Erst vor kurzem schlossen deutsche Unternehmer die umfassende Modernisierung des Werks „Armenisches Aluminium“ ab.
Deutschland vergibt Armenien auch günstige Kredite, vor allem für kleine und mittlere Unternehmen, aber auch für den Wiederaufbau von Bewässerungsanlagen und das Gesundheitswesen auf dem Lande.
Aschot Gasasjan, Jerewan
DW-RADIO/Russisch, 8.4.2006, Fokus Ost-Südost