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Deutsches Geld in der Wüste

Dirk Ulrich Kaufmann29. Februar 2016

Der Februar an der Börse +++ Im Euroraum sinken die Preise +++ Massenentlassungen in China +++ Deutsches Geld und deutsche Technik in Nordafrika +++ Irans Teppichknüpfer auf der Suche nach verlorenen Marktanteilen

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Heute war der letzte Handelstag im Februar. Und dieser Monat hatte einige sehr turbulente Tage gebracht. Der Dax hatte zunächst die Talfahrt aus dem Januar ungebremst fortgesetzt und war zeitweise deutlich unter die 9000-Punkte-Marke gerutscht. Inzwischen steigen die Kurse zwar wieder leicht, aber wie nachhaltig das ist, lässt sich nicht sagen.

Ein Grund für die extrem niedrigen Zinsen im Euroraum ist die Angst der europäischen Zentralbank vor einer Deflation. Daher hat sie als Inflationsziel 2,0 Prozent ausgegeben -das billige Geld soll das Schmiermittel dafür sein. Doch in der Eurozone sinken die Preise weiter.

Die chinesische Wirtschaft ist im Umbau, die Zeit der zweistelligen Wachstumszahlen sind vorbei. Ob das Riesenland nun in einer Krise steckt oder nicht, ist weitgehend eine Frage des Blickwinkels. Allerdings nicht für die Mitarbeiter staatlicher Großunternehmen, für die ist die Lage eindeutig. Denn dort werden nun 1,8 Millionen Arbeitsplätze abgebaut.

Bundesinnenminister Thomas de Maziere will in Marokko, Algerien und Tunesien erreichen, dass Flüchtlinge aus den nordwestafrikanischen Staaten schneller aus Deutschland in ihre Herkunftsländer abgeschoben werden können. Hilfreich wäre natürlich, in diesen Länder Voraussetzungen zu schaffen, damit die Menschen gar nicht erst fliehen - vor allem Arbeitsplätze natürlich. Am Sonntag war Entwicklungsminister Müller in Marokko, wo er zwei Projekte besuchte, bei denen mit deutschem Geld und deutschem Know-how eben das versucht wird.

Lang ist's her, da galt ein Perserteppich in der Wohnung hierzulande als Ausdruck verfeinerter Lebensart. Dieser Markt ist weitgehend zusammengebrochen. Von den Sanktionen, die gegen den Iran wegen seines umstrittenen Atomprogramms verhängt worden waren, ist die iranische Teppichindustrie schwer getroffen worden. Und es ist fraglich, ob sie die verlorenen Marktanteile wieder zurückgewinnen kann.

Redakteur am Mikrophon: Dirk Ulrich Kaufmann