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Deutsche Geisel in Afghanistan wieder frei

17. Oktober 2015

Zwei Monate war eine deutsche Entwicklungshelferin in den Händen ihrer Entführer. Der Albtraum endete für die Frau glimpflich.

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Symbolbild Taliban (Foto: /AFP/Getty Images)
Bild: Getty Images/AFP/A. Karimi

Die Mitarbeiterin der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) kam nach Angaben aus diplomatischen Kreisen am Samstagmittag in der afghanischen Hauptstadt Kabul frei. Die genauen Hintergründe der Tat und die Umstände der Freilassung waren zunächst unklar. Die Frau befinde sich inzwischen in der Obhut der deutschen Botschaft, hieß es.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier bestätigte am Rande seines Besuchs in der iranischen Hauptstadt Teheran die Freilassung der Frau. Nach seinen Angaben geht es ihr "den Umständen entsprechend gut". Steinmeier bedankte sich bei den afghanischen Behörden und Deutschlands internationalen Partnern in Afghanistan für ihre Unterstützung.

Die Entwicklungshelferin war Mitte August in Kabul auf offener Straße verschleppt worden. Sie wurde von zwei bewaffneten Männern aus ihrem Auto gerissen. Die Entführer schlugen im Stadtteil Kala-e-Fatullah zu, wo viele Entwicklungsorganisationen arbeiten. Dort leben auch viele Ausländer. Die GIZ betreute zuletzt in Afghanistan etwa 60 Projekte, die meisten davon im Norden des Landes.

Die Sicherheitslage in Afghanistan hatte sich zuletzt immer weiter verschlechtert. Nach UN-Angaben wurden im vergangenen Jahr 57 Entwicklungshelfer in dem Land getötet. Afghanistan ist damit einer der gefährlichsten Einsatzorte für Helfer weltweit. Die Eskalation der Gewalt trifft aber vor allem die Einheimischen, die weit häufiger Opfer von Entführungen, Anschlägen und Angriffen werden als Ausländer.

US-Präsident Barack Obama vollzog am Donnerstag angesichts der prekären Sicherheitslage eine Kehrtwende in seiner Afghanistanpolitik und stoppte vorerst den Rückzug der noch am Hindukusch stationierten rund 9800 US-Soldaten. Die Truppenstärke soll den überwiegenden Teil des kommenden Jahres beibehalten werden.

qu/gri (dpa, afp, rtr)