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Deutsche Exporte sinken deutlich

8. November 2012

Die europäische Schuldenkrise wirft ihre Schatten auf den deutschen Außenhandel. Die Exporte in die EU-Länder, insbesondere in die Eurozone, brechen so stark ein wie zuletzt in der Finanzkrise.

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Hamburger Hafen
Hamburger HafenBild: Christian Spahrbier

Nach dem guten August ist der deutsche Außenhandel im September so überraschend stark in die Knie gegangen wie seit November 2009 nicht mehr. 2,5 Prozent weniger Waren wurden ausgeführt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sanken die Exporte um 3,4 Prozent auf 91,7 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Zugleich verringerte sich der Umsatz der deutschen Industrie deutlich. Er sank gegenüber dem Vormonat um 3,0 Prozent.

Vor allem die Ausfuhren in die Eurozone und die Umsätze des verarbeitenden Gewerbes mit Ländern der Währungsunion schrumpften. Die deutschen Exporte in die Eurozone gingen im September gegenüber dem Vorjahresmonat um 9,1 Prozent auf 34,5 Milliarden Euro zurück. Die Ausfuhren in andere EU-Staaten sanken um 2,7 Prozent. Der Export in das übrige Ausland wuchs gegenüber dem Vorjahresmonat dagegen leicht um 1,8 Prozent.

Kein Grund zur Schwarzmalerei

Für Schwarzmalerei sei trotz des aktuellen Rückgangs im Außenhandel kein Raum. "Die Einbrüche schmerzen, aber sie haben nicht das Niveau aus der Finanzkrise", sagt der Präsident des Außenhandelsverbandes, Anton Börner. Der Export verzeichne für das gesamte Jahr ein durchaus erfreulich stabiles Wachstum.

In den ersten neun Monaten 2012 sind die deutschen Exporte weiter mit 4,1 Prozent im Plus. Der Außenwirtschaftsexperte des Bundesverbandes der deutschen Industrie, Oliver Wieck, sagte: "Die deutsche Exportwirtschaft hat sich erneut auf den Weltmärkten behauptet. Auf Jahressicht gehen wir nunmehr von bis zu vier Prozent Exportwachstum aus. Damit werden wir unseren Anteil am Welthandel in diesem Jahr weiter ausbauen."

Etwa 40 Prozent der Waren "made in Germany" gehen in Länder der Eurozone. Aber nicht nur Europa bereitet den deutschen Exporteuren Sorgen, sondern auch das Schwächeln der weltgrößten Volkswirtschaft USA.

Lo/kle (rtrd, dapd, dpa)