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Hooligans müssen draußen bleiben

23. August 2015

Die Deutsche Bahn macht ernst im Kampf gegen gewaltbereite Fußballfans. Sie sollen künftig mit einem Zugverbot belegt werden.

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Symbolbild Bahn lässt Hooligans nicht mehr mitfahren (Foto: picture alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/U. Deck

Die Deutsche Bahn will gewaltbereiten Hooligans die Zug-An- und Abreise bei Fußballspielen verbieten. So sollen zunächst 200 bis 300 Betroffene per Brief darüber informiert werden, dass sie von der Beförderung ausgeschlossen sind, sagte ein Bahn-Sprecher und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der "Bild am Sonntag" (BamS).

"Gezielt erkannte Gewalttäter erhalten von uns ein Beförderungsverbot zum Schutz der Kunden und Mitarbeiter", sagte Bahn-Sicherheitschef Gerd Neubeck der Zeitung. "Für Rädelsführer und Wiederholungstäter gilt künftig: Wir müssen draußen bleiben", zitierte das Blatt den Chef des Bundespolizeipräsidiums, Dieter Romann. (Das Artikelbild zeigt Polizei und Bundespolizei bei einer Übung.) Das Verbot gelte auch in S-Bahnen. Ab wann es gelten soll, teilte die Bahn nicht mit.

Hohe Zahl von Gewalttaten

Der Bahn-Sprecher wies darauf hin, es gehe hier um Hooligans, die der Polizei bereits bekannt seien und daher auch erkannt würden - spätestens bei der Kontrolle im Zug. Wenn jemand dort trotz Verbots erwischt werde, gebe es wirksamere Möglichkeiten zum Eingreifen als ohne Verbot. Die Bahn erhoffe sich von der Maßnahme eine "starke Präventionswirkung".

Hintergrund ist dem Bericht zufolge die hohe Zahl von Gewalttaten bei der Anreise zu Spielen. Laut "BamS" registrierte die Bundespolizei in der vergangenen Saison beim Bahnreiseverkehr von Fußballfans 2321 Straftaten, davon 669 Gewaltdelikte. Dabei seien 392 Menschen verletzt worden, darunter 149 Polizisten und 131 unbeteiligte Reisende. Der Bahn-Sprecher wies allerdings auch darauf hin, dass die meisten derjenigen, die mit der Bahn zu den Spielen fahren, "ganz nette Fußballfans" seien, gegen deren Mitreise das Unternehmen nichts einzuwenden habe.

gmf/hf (afp, dpa, sid)