1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Israel verschiebt Regierungsgespräche

7. Oktober 2015

Die für Donnerstag geplanten deutsch-israelischen Regierungskonsultationen in Berlin werden wegen der zunehmenden Eskalation in Israel verschoben. Dies teilte der stellvertretende Regierungssprecher Georg Streiter mit.

https://p.dw.com/p/1GjsK
Symbolbild deutsch-israelische Beziehungen (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/R. Schlesinger

Mit der Verschiebung komme die Bundesregierung einem Wunsch des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu nach, sagte Vize-Regierungssprecher Georg Streiter in Berlin. Netanjahu begründete dies nach Angaben der israelischen Botschaft in Berlin mit der "angespannten Sicherheitslage" in Israel.

In den vergangenen Tagen waren bei einer Anschlagsserie und Krawallen in Israel und im Westjordanland mindestens vier Israelis und zwei Palästinenser getötet worden. Die deutsch-israelischen Regierungskonsultationen finden seit dem Jahr 2008 statt. Einen neuen Termin gibt es nicht.

Neue Gewalttat in Jerusalem

Erst an diesem Mittwoch kam es in Jerusalem erneut zu einem gewaltsamen Zwischenfall. Eine 18-jährige Palästinenserin stach nach Polizeiangaben in einer Straße nahe der Klagemauer einem israelischen Mann mit einem Messer in den Rücken und verletzte ihn leicht. Der Mann habe daraufhin eine Schusswaffe gezückt und die Frau angeschossen. Sie sei mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Es war die dritte Messerattacke in Jerusalem binnen einer Woche.

Bei den Messerangriffen in Jerusalem und Schüssen aus einem fahrenden Auto heraus im Westjordanland wurden seit Donnerstag vier Israelis getötet. Zwei Palästinenser wurden bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften getötet. Am Dienstag griff die Gewalt auch auf die Stadt Jaffa bei Tel Aviv über, wo drei Polizisten nach offiziellen Angaben bei Zusammenstößen mit Demonstranten verletzt wurden. Die zunehmenden Spannungen und Übergriffe haben die Sorge vor einem neuen Palästinenser-Aufstand geschürt.

Wegen wachsender Spannungen und mehrere Zusammenstöße zwischen Juden und Palästinensern wurde die Altstadt von Jerusalem am Sonntag weitgehend für Palästinenser gesperrt. Diese Sperre wurde erst am Mittwochmorgen aufgehoben.

kle/sp (rtr, afp, dpa)