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Politik

Weniger Empfänger von Asylbewerberleistungen

23. August 2018

Zum zweiten Mal in Folge sinkt die Zahl der Menschen deutlich, die in Deutschland Asylbewerberleistungen erhalten. Der Rückgang ist sogar stärker als 2016. Auch die Ausgaben gehen entsprechend zurück.

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Deutschland Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge
Flüchtlinge an der bayerisch-österreichischen GrenzeBild: picture-alliance/imageBroker

Im zweiten Jahr in Folge ist die Zahl der Asylbewerber, die in Deutschland Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten, deutlich gesunken. Zum Stichtag am 31. Dezember 2017 waren es laut Statistischem Bundesamt rund 468.000 Menschen. Im Vorjahr waren es 728.000 Personen, das entspricht einem Rückgang um 36 Prozent. Von 2015 auf 2016 war die Zahl bereits um 25 Prozent zurückgegangen.

Der neuerliche Rückgang machte sich auch finanziell bemerkbar: 2017 lagen die Ausgaben bei 5,9 Milliarden Euro brutto, das sind rund 38 Prozent weniger als im Vorjahr. Unter den Leistungsempfängern waren etwas weniger als 30 Prozent Minderjährige, zwei von drei Personen waren männlich. Mehr als die Hälfte der Schutzsuchenden kam aus Asien, jeweils rund 20 Prozent waren Afrikaner oder Europäer.

Statistische Ungenauigkeiten

Weil 2015 so viele Schutzsuchende in Deutschland waren, wurden manche von ihnen erst 2016 verbucht. Deshalb ist möglich, dass der deutliche Rückgang von 36 Prozent zum Teil auf statistische Ungenauigkeiten zurückzuführen ist und tatsächlich etwas geringer ausfiel.

Die Zahl der Empfänger nach dem Asylbewerberleistungsgesetz  ist nicht gleichzusetzen mit der Zahl aller Asylbewerber: Menschen mit Vermögen oder eigenem Einkommen erhalten keine Leistungen, auch Menschen mit anerkanntem Flüchtlingsstatus fallen nicht unter das Gesetz. Hingegen beinhaltet die Zahl der Leistungsempfänger auch Menschen, die eine Duldung oder eine Aufenthaltserlaubnis zu subsidiärem Schutz besitzen. Die ersten 15 Monate nach ihrer Ankunft in Deutschland erhalten Asylbewerber Grundleistungen, danach erhöhen sich die Sätze. Die Zahl der Grundleistungsempfänger stieg um 59 Prozent, während die Gruppe der Bezieher erhöhter Sätze um 45 Prozent anwuchs.

ehl/kle (dpa, kna)