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PanoramaDeutschland

Der Winter ist da, das Chaos auch

5. Januar 2025

Ein wolkenbeladenes Atlantik-Tief stößt in Mitteleuropa auf Kaltluft. Die Folge: ein plötzlicher Wintereinbruch, der Deutschland und Großbritannien Unfälle, Flugausfälle, Bahnverspätungen beschert.

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Deutschland Darmstadt 2025 | Winterdienst räumt Straßen und Gehwege nach erstem Schneefall (05.01.2025)
Winterdienst-Einsatz in Darmstadt (Hessen)Bild: Peter Henrich/HEN-FOTO/IMAGO

Der Winter ist da - vielleicht etwas zu plötzlich. Schneefall und einsetzender Eisregen haben in Deutschland zu Flugausfällen, Störungen im Bahnverkehr und zahlreichen Unfällen auf Straßen geführt. Milde, aber feuchte Luft war vom Atlantik nach Mitteleuropa geströmt und traf auf die Kälte aus dem Norden.

Am Flughafen Frankfurt im Bundesland Hessen wurden am Sonntagmorgen von den insgesamt geplanten rund 1090 Starts und Landungen 120 annulliert, heißt es vom Flughafenbetreiber Fraport. Die Start- und Landebahnen müssten geräumt und eisfrei gehalten werden, was Kapazitäten binde.

Auch die Enteisung von Flugzeugen sei aufwendig und anspruchsvoll. Zudem herrsche schlechtere Sicht, was sich ebenfalls auf den Flugverkehr auswirke, so der Frankfurter Flughafensprecher. Reisenden werde geraten, sich bei ihrer Airline über ihre Flüge zu informieren und ausreichend Zeit für die Anreise einzuplanen.

Auch am Flughafen München in Bayern gab es Einschränkungen beim Flugbetrieb. Aufgrund des Winterwetters hatten die Fluggesellschaften nach Angaben eines Airport-Sprechers bereits am Samstag vorsorglich 35 Starts und Landungen annulliert und die Passagiere umgebucht. Geplant waren am Sonntag insgesamt rund 750 Starts und Landungen in München.

Zugeschneite Bahnsteige, eingefrorene Weichen

Das Winterwetter verursachte in einigen Regionen auch Störungen im Bahnverkehr. Nach Angaben der Deutschen Bahn kam es im Raum Frankfurt am Main zu Verspätungen von bis zu 30 Minuten sowie zu Zugausfällen. Betroffen waren vor allem Fernverbindungen. Auch andernorts kam es wegen zugeschneiter Bahnsteige oder eingefrorenen Weichen zu Störungen. Mittags normalisierte sich die Lage wieder.

Deutschland Oberursel 2025 | Eine Eiskruste hat sich auf einer Altstadtstraße in Oberursel gebildet (05.01.2025)
Glatteis durch Eisregen in der Altstadt von Oberursel (Hessen)Bild: Jan Eifert/IMAGO

Auf den Straßen häuften sich Unfälle. Teilweise waren Autofahrer noch mit Sommerreifen unterwegs. Räumdienste waren vielerorts im Einsatz. In den Höhenlagen der Eifel und des Westerwaldes kam es vereinzelt zu Schneebruch. Mitarbeiter der Straßenmeisterei und der Feuerwehren räumten Äste und Bäume von der Fahrbahn.

Stromausfälle in Großbritannien

Nicht nur in Deutschland sorgen Schnee und Glätte für Probleme. Auch in Großbritannien wirbelt der Wintereinbruch manche Reisepläne durcheinander. Dort kam es ebenfalls zu Verkehrsunfällen und Flugstreichungen.

Am Sonntagmorgen sperrten die Flughäfen in Manchester, Liverpool und Leeds vorübergehend ihre Start- und Landebahnen wegen heftigen Schneefalls. Einige Flüge mussten am Wochenende zu anderen Airports umgeleitet werden.

UK Leeds | Zwei Menschen schieben ein Auto auf einer strak verschneiten Straße (05.01.2025)
Verkehrsbeeinträchtigungen in LeedsBild: Danny Lawson/PA Wire/dpa/picture alliance

In vielen Teilen des Vereinigten Königreichs galten Wetterwarnungen, zahlreiche Straßen wurden gesperrt. Auch der Bahnverkehr war streckenweise beeinträchtigt.

Manche Briten saßen sogar plötzlich im Dunkeln. Am Samstagabend fiel in Regionen um Birmingham, Bristol und Cardiff der Strom aus, wie der britische Netzbetreiber National Grid mitteilte.

In anderen Teilen Nordeuropas herrschen derzeit ebenfalls Kälte, Schnee und Glätte. In Finnland starben in der Nacht zum Samstag vier Teenager im Alter von 17 und 19 Jahren bei einem Verkehrsunfall, als ihr Auto von einer verschneiten Straße abkam.

AR/se (afp, dpa, DWD)