Der Vatikan soll zugeben, dass er in Russland Glaubensanhänger wirbt

Moskau, 25.4.2002, INTERFAX, russ.

Der Leiter der Abteilung für Außenbeziehungen der Russisch-Orthodoxen Kirche, Metropolit Kirill, hat die katholische Kirche aufgerufen, die Fehler zuzugeben, die sie auf dem Territorium Russlands begangen habe.

Wie der Metropolit am Donnerstag (25.4.) in einem "Interfax"-Interview unterstrich, "muss die katholische Kirche verstehen, dass sie Fehler macht, und sich nicht durch künstliche Argumente, die vom theologischen Standpunkt her anfechtbar sind, rechtfertigen".

Metropolit Kirill forderte die Katholiken auf, "eindeutige Fakten endlich anzuerkennen, zum Beispiel, dass die Katholiken hier Glaubensanhänger werben". "Sie müssen ganz einfach sagen, ja, wir tun es, dann werden die Beziehungen der Russisch-Orthodoxen Kirche zum Vatikan auf einer anderen Ebene aufgebaut", erklärte Metropolit Kirill.

"Erst nach diesem Zugeständnis müssen wir (die Russisch-Orthodoxe Kirche und der Vatikan – IF) einen Dialog auf der Grundlage der gegebenen Realitäten aufnehmen und nicht aufgrund von Mythen, die von Katholiken in den letzten Jahrzehnten geschaffen wurden", unterstrich Metropolit Kirill. (lr)