Fokus Europa - Das Magazin am 29.04.2009 um 21.15 UTC
29. April 2009Ein europäischer Hochschulraum - das ist das Ziel, das hinter dem Bologna-Prozess steht. Die Hochschulen in Europa sollen modernisiert und die Mobilität der Studierenden soll gesteigert werden. Mit einem einheitlichen Bewertungssystem, dem European Credit Transfer System (ECTS), und einheitlichen Abschlüssen, Bachelor und Master, sollen diese Ziele erreicht werden. Das haben 30 europäische Bildungsminister 1999 beschlossen. Ob diese Ziele erreicht wurden und wo es noch Verbesserungsbedarf gibt, weiß Peter Zervakis, Leiter des Bologna-Zentrums der Hochschulrektorenkonferenz.
Weitere Themen in der Sendung am 29.04.2009 um 21.15 UTC (Erstausstrahlung):
Die Umsetzung der Ziele von Bologna funktioniert nicht überall gleich gut: In Spanien beispielsweise wurden bislang weniger als drei Viertel der Studiengänge auf ECTS umgestellt. Außerdem hat "Bologna" einen schlechten Ruf: Seit Monaten protestieren Studenten mit Straßenschlachten, Massendemonstrationen und Institutsblockaden gegen den Prozess. Julia Macher hat sich für Fokus Europa umgehört, warum das so ist.
In Schweden konnte die Hochschulreform bisher besser umgesetzt werden. Einziges Problem: Wenn schwedische Studenten ins Ausland gehen, müssen sie nach wie vor damit rechnen, dass ihre Leistungen an der Heimat-Universität nicht angerechnet werden. Agnes Bührig hat mit schwedischen Studenten gesprochen.
Zu den Vorreitern in Sachen Bologna gehören dagegen Großbritannien und Irland - die Hochschulsysteme der beiden Länder dienten als Vorlage für die europaweite Reform. Und auch Dänemark, Zypern und Island hatten kaum Probleme bei der Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge: Ihre Hochschullandschaft war der britischen bereits vor der Reform sehr ähnlich. Dänemark gehört also zu den Bologna-Musterländern, wie Marc-Christoph Wagner in Fokus Europa berichtet.