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Der Spion, der Hitler reinlegte

18. Oktober 2016

1943 benutzten die Alliierten eine präparierte Leiche, um die Deutschen in die Irre zu führen. Das Täuschungsmanöver, die "Operation Mincemeat", war eine der einflussreichsten Fälschungen des Zweiten Weltkriegs.

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Bild: Global Screen

Der Geheimdienst MI5 will einen Toten so präparieren, dass die Deutschen ihn für die Leiche eines britischen Geheimkuriers halten. Das Mittelmeer soll den Toten mit gefälschten Papieren an Land schwemmen. Der brisante Inhalt der Dokumente: Pläne für die Invasion der Alliierten auf Sardinien und dem Balkan. Sie sollen bis auf den Schreibtisch Hitlers gelangen. Über Monate hinweg feilen die Briten an der Aktion, gestalten die Legende vom angeblichen Marineoffizier, verleihen ihm eine Identität. Am 17. April wird der Tote ins Mittelmeer geschafft. Nach wochenlangem Warten dann endlich die Nachricht: "Mincemeat swallowed whole", Hackfleisch komplett geschluckt. Die Deutschen hatten angebissen - und verlagerten ihre Truppen von Sizilien auf den Balkan. Der namenlose Tote hat so als Bote gefälschter Befehle Tausende von Menschenleben gerettet und den Verlauf des Zweiten Weltkriegs abgekürzt.