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Der Sonnenkönig ist pleite

Rolf Wenkel
11. Mai 2017

Solarworld- der Sonnenkönig muss vor den Konkursrichter +++ Dumpingpreise für Solarpanels - sind die Chinesen an allem schuld? +++ Gute Noten für Deutschland - die Wachstumsprognose der EU-Kommission +++ Wenn Flüge annulliert werden – der EuGH stärkt die Fluggastrechte +++

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Solarworld insolvent

Er wurde einst als Sonnenkönig gefeiert, doch das ist lange her. Frank Asbeck, Gründer und Chef von Solarworld, muss Insolvenz anmelden. Das einstige Aushängeschild der deutschen Solarbranche ist pleite. Am Aktienmarkt ist das Solarworld-Papier nach dieser Meldung in den  freien Fall übergegangen. Doch Solarworld kämpfte schon seit Jahren gegen den Abstieg. Welche Rolle haben dabei Missmanagement, aber  auch die starke Konkurrenz, insbesondere aus China, gespielt? Wie desaströs fällt die Bilanz für die Anleger aus? 

 

Sind die Chinesen schuld?

Für die Nöte der europäischen Solarpanelhersteller wird unter anderem die chinesische Konkurrenz verantwortlich gemacht. Aus Sicht der europäischen Solarindustrie betreibt sie Preisdumping. Der europäische Branchenverband ProSun beklagt, dass chinesische Staatsbanken Milliarden in die Solarindustrie stecken, die wiederum weit über Bedarf produziert. Die Folge: Insolvenzen und der Verlust von Arbeitsplätzen in Europa. Aus chinesischer Sicht stellt sich die Situation allerdings ganz anders dar.

 

EU hebt Prognose an

Für die europäische Wirtschaft geht es langsam aufwärts. Die EU-Kommission hat ihre Wachstumsprognose für 2017 heute leicht angehoben. Den Wachstumsraten der Weltwirtschaft hinkt die Europäische Union zwar immer noch hinterher. Aber langsam erholt sich die Konjunktur zwischen Nikosia und Stockholm. Allerdings stiften Brexit, US-Politik und Probleme europäischer Banken weiter Unsicherheit, wenn auch etwas weniger als noch vor Monaten. Und es klaffen die Zahlen einzelner Länder nach wie vor weit auseinander. 

 

EuGH stärkt Fluggastrechte

Wir bleiben in Brüssel. Der Europäische Gerichtshof hat heute die Rechte von Flugpassagieren gestärkt. Wird ein Flug gestrichen, müssen Airlines ihre Kunden mindestens zwei Wochen vor dem planmäßigen Abflug informieren. Andernfalls wird eine Entschädigung fällig. Das gilt ab sofort auch, wenn der Flug nicht bei der Airline direkt, sondern über ein Online-Reiseportal gebucht wurde. 

 

Schlappe für Uber in Sicht

Eines muss man den Amerikanern ja lassen - sie sind Weltmeister im Entwickeln von Geschäftsmodellen, bei denen sie selbst nichts tun müssen außer Dollars einsammeln, denn die Arbeit macht der Kunde selbst, über sogenannte Online-Plattformen. So ist Airbnb zum größten Beherbergungsbetrieb der Welt geworden, ohne ein einziges Bett, Zimmer oder eine Wohnung selbst zu besitzen. Ob da Wohnraum zweckentfremdet wird und die Mieten steigen, interessiert die Amerikaner nicht weiter. Oder Uber, der größte Personenbeförderer der Welt, sammelt Dollars ein, ohne ein einziges eigenes Taxi zu besitzen. Aber halt…

 

Technik: Christoph Groove

Redakteur am Mikrofon: Rolf Wenkel