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TerrorismusGlobal

Der Autoangriff von New Orleans: Nur einer von vielen

Richard Connor
Veröffentlicht 1. Januar 2025Zuletzt aktualisiert 3. Januar 2025

Der Autoangriff in New Orleans ist nur der jüngste in einer langen Liste von Fällen, in denen Fahrzeuge als Waffen eingesetzt wurden. In Deutschland und China kam es in den letzten Monaten zu ähnlichen Angriffen.

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Abgesperrte Kreuzung mit berittener Polizei
Polizisten, zum Teil auf Pferden, sperren in New Orleans die Kreuzung Canal Street und Bourbon Street abBild: MATTHEW HINTON/AFP

1. Januar 2025, New Orleans, USA 

Ein Fahrzeug raste am Neujahrsmorgen gegen 3:15 Uhr in eine Menge von Feiernden in New Orleans. 15 Menschen starben, Dutzende wurden verletzt. Das FBI stufte den Vorfall als Terroranschlag ein. Der Fahrer des Fahrzeugs wurde bei einem Schusswechsel kurz nach dem Angriff getötet.

20. Dezember 2024, Magdeburg, Deutschland 

Fünf Menschen starben und mehr als 200 wurden verletzt, als ein Mann mit einem gemieteten SUV in einen Weihnachtsmarkt im Osten Deutschlands fuhr. Der Verdächtige, ein 50-jähriger Arzt aus Saudi-Arabien, der in der Vergangenheit anti-muslimische Ansichten und Unterstützung für die in Teilen rechtsextreme Partei AfD geäußert hatte, wurde am Tatort festgenommen.

Ein schwer beschädigter schwarzer SUV mit geöffneten Türen hinter Absperrband
Die Tatwaffe des Angriffs auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg am 20. Dezember 2024: ein schwarzer SUVBild: Axel Schmidt/REUTERS

11. November 2024, Zhuhai, China 

Ein 62-jähriger Fahrer raste mit einem kleinen SUV in eine Gruppe von Menschen, die auf einer Sportanlage im Süden Chinas trainierten. Bei dem Vorfall, der mit mindestens 35 Todesopfern das schlimmste Massaker des Landes seit vielen Jahren ist, wurden zudem 43 Menschen verletzt. Die Behörden erklärten, der Täter sei wegen seiner Scheidung verärgert gewesen, gaben jedoch keine weiteren Details zu seinem Motiv bekannt. Der Mann wurde festgenommen und im Dezember zum Tode verurteilt.

6. Juni 2021, London, Kanada 

Vier Mitglieder einer muslimischen Familie, die gerade spazieren gingen, wurden von einem Angreifer mit einem Pickup erfasst und getötet. Kanadas Premierminister Justin Trudeau bezeichnete den Vorfall als "Terroranschlag, motiviert durch Hass". Der 23-jährige weiße Nationalist, der die Tat beging, wurde zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.

23. April 2018, Toronto, Kanada 

Ein 25-jähriger Kanadier fuhr mit einem gemieteten Van in eine Gruppe von überwiegend weiblichen Fußgängern auf einer Hauptstraße in Toronto. Dabei wurden zehn Menschen getötet und 16 verletzt. Der Täter gab an, Teil einer Online-Community sexuell frustrierter Männer zu sein. Er wurde zu einer lebenslangen Haftstrafe ohne die Möglichkeit auf Bewährung nach 25 Jahren verurteilt.

31. Oktober 2017, New York, USA 

Ein usbekischer Staatsbürger tötete acht Menschen und verletzte zwölf weitere, als er mit einem gemieteten Pickup auf einen Radweg in New York City fuhr. Angestachelt wurde er durch einen Aufruf des "Islamischen Staates". Er wurde zu acht aufeinanderfolgenden lebenslangen Haftstrafen sowie zusätzlich 260 Jahren Haft verurteilt.

17. August 2017, Barcelona, Spanien 

Ein Mann raste mit einem Van in die Menschen auf der überfüllten Las Ramblas Promenade in Barcelona. 14 Menschen starben, viele weitere wurden verletzt. Die Terrorgruppe "Islamischer Staat" bekannte sich zu dem Angriff. Mitglieder derselben Terrorzelle verübten kurz darauf einen ähnlichen Autoangriff im benachbarten Ferienort Cambrils, bevor sie von der Polizei erschossen wurden. Der Täter des Las-Ramblas-Angriffs wurde am 21. August nach mehreren Tagen auf der Flucht von der Polizei erschossen.

Ein Meer von Kerzen draußen im Dunkeln. Davor Menschen, die trauern.
Trauer auf dem Boulevard Las Ramblas in Barcelona nach dem Anschlag mit einem Auto, bei dem 14 Menschen starbenBild: Reuters/S. Vera

12. August 2017, Charlottesville, USA 

Ein weißer Rassist fuhr absichtlich mit seinem Auto in eine Gruppe von Demonstranten, die gegen eine Kundgebung der Organisation "Unite the Right" (Vereint die Rechte) protestierten. Dabei wurde eine Frau getötet und viele Menschen verletzt. Der Täter wurde zu einer lebenslangen Haftstrafe ohne Möglichkeit auf Bewährung verurteilt.

März bis Juni 2017, London, Großbritannien 

Das Jahr 2017 war von einer Reihe von Fahrzeugangriffen in der britischen Hauptstadt geprägt. Am 22. März raste ein 52-jähriger britischer Staatsbürger mit einem SUV in eine Menschenmenge auf der Westminster Bridge.Er tötete vier Personen, bevor er einen Polizisten erstach. Der Täter, ein zum Islam Konvertierter, erklärte, er führe einen Dschihad als Rache für westliche Militäraktionen in muslimischen Ländern. Er wurde von der Polizei erschossen. 

Am 3. Juni überfuhren drei islamistische Angreifer mit einem Van Fußgänger auf der London Bridge, bevor sie Menschen auf dem Borough Market erstachen. Acht Menschen starben. Die Täter wurden von der Polizei erschossen. 

Später im selben Monat, am 19. Juni, fuhr ein 47-jähriger Mann mit rechtsradikalem Gedankengut mit einem Van in eine Gruppe von Gläubigen vor einer Moschee im Londoner Stadtteil Finsbury Park. Ein Mann starb, 15 weitere wurden verletzt.

20. Januar 2017, Melbourne, Australien 

Sechs Menschen wurden getötet und mehr als 30 verletzt, als ein Fahrzeug mittags in eine Fußgängerzone in Australiens zweitgrößter Stadt fuhr. Der Täter befand sich in einem Zustand drogeninduzierter Psychose.

19. Dezember 2016, Berlin, Deutschland 

Ein abgelehnter Asylbewerber aus Tunesien fuhr mit einem gestohlenen Lkw in einen Weihnachtsmarkt in Berlin. Dabei starben 13 Menschen, Dutzende weitere wurden verletzt. Der Täter wurde Tage später bei einem Schusswechsel in Italien getötet. Die Terrorgruppe "Islamischer Staat" bekannte sich zu der Tat.

Ein schwer beschädigter LKW wird abgeschleppt
Der LKW, mit dem der Täter 2016 in den Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz fuhr, wird von der Polizei abgeschlepptBild: picture-alliance/dpa/M. Kappeler

14. Juli 2016, Nizza, Frankreich 

Ein in Tunesien geborener französischer Staatsbürger fuhr mit einem Miet-LKW fast zwei Kilometer entlang einer Promenade in Nizza, die voll von Touristen war. Bei dem Angriff, der am französischen Nationalfeiertag stattfand, starben 86 Menschen, was ihn zur tödlichsten Tat dieser Art macht.

Aus dem Englischen adaptiert von Marco Müller.