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Davis-Cup-Team rettet Erstklassigkeit

Calle Kops dpa
18. September 2016

Nur mit knapper Not entgeht das deutsche Davis-Cup-Team dem Abstieg aus der Weltgruppe - und das nach einer 2:0-Führung im Heimspiel gegen Polen. Matchwinner ist Jan-Lennard Struff. Einen Rücktritt gab es trotzdem.

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Tennis-Profi Jan-Lennard Struff hält die deutsche Fahne hoch (Foto: picture-alliance/dpa/S. Stache)
Bild: picture-alliance/dpa/S. Stache

Dank Jan-Lennard Struff hat sich das deutsche Davis-Cup-Team zum Verbleib in der Weltgruppe gekrampft und den dritten Sturz in die Zweitklassigkeit gerade noch vermieden. Nach dem verspielten 2:0-Vorsprung im Relegationsspiel gegen Außenseiter Polen rettete Struff den ersatzgeschwächten Gastgebern um den zurückgetretenen Florian Mayer in Berlin den knappen 3:2-Erfolg. "Ich habe als kleines Kind davon geträumt, jetzt bin ich hier - das ist Wahnsinn", sagte Struff.

Im entscheidenden letzten Einzel siegte er am Sonntag mit 7:6 (7:4), 6:4 und 6:1 gegen den Weltranglisten-329. Hubert Hurkacz und gewann auch sein zweites Match am Wochenende. Nach seinem verwandelten Schmetterball hüllte sich Struff unter dem Beifall der 2700 Fans und des erleichterten deutschen Teams im Steffi-Graf-Stadion in eine schwarz-rot-goldene Fahne. "Er kann sehr, sehr stolz auf sich sein", sagte Kapitän Michael Kohlmann.

Mayers letztes Davis-Cup-Match

Tennisprofi Florian Mayer schließt enttäuscht die Augen (Foto: picture-alliance/dpa/S. Stache)
Mit sich selbst unzufrieden: Tennis-Profi Florian MayerBild: picture-alliance/dpa/S. Stache

Zuvor verlor der nervenschwache Mayer mit 2:6, 6:4, 2:6 und 3:6 gegen Außenseiter Kamil Majchrzak. Nach der Partie verkündete der bald 33-Jährige seinen schon zuvor beschlossenen Abschied aus dem Davis-Cup-Team, das zuletzt 2003 abgestiegen war. "Es war eine lange Reise und eine schöne Zeit für Deutschland. Ich möchte den Weg freimachen für die nächste Generation", erklärte der 2004 erstmals eingesetzte Mayer nach der neunten Niederlage im 19. Davis-Cup-Einzel. "Es fällt mir nicht leicht, aber es ist jetzt auch endgültig", betonte er. Die Belastung an einem Wochenende sei brutal, daraus müsse er seine Schlüsse ziehen. Auf der ATP-Tour soll es aber für den Turniersieger von Halle noch weitergehen.

Am Samstag hatten Daniel Brands und der starke Debütant Daniel Masur im Doppel trotz 2:0-Satzführung noch mit 7:6 (7:5), 6:4, 3:6, 4:6 und 2:6 gegen die Spezialisten Lukasz Kubot und Marcin Matkowski verloren. So hätte es fast noch die Quittung nach den Absagen von Alexander Zverev und Dustin Brown und dem Ausfall des verletzten Philipp Kohlschreiber gegeben. Nach dem Relegationsspielsieg gegen Polen gab der Deutsche Tennis Bund (DTB) bekannt, dass der zum Jahresende auslaufende Vertrag mit Davis-Cup-Teamchef Michael Kohlmann um ein Jahr bis 2017 verlängert wurde. Kohlmann hat das Amt seit Februar 2015 inne und geht im kommenden Jahr in seine dritte Saison.

ck/to (dpa)