David Cassidy: Mädchentraum der 70er
Seine Rolle in der Fernsehserie "The Partridge Family" machte David Cassidy über Nacht zum Teeniestar. Doch der Erfolg war nicht von Dauer. Cassidy aber ließ sich auch von seinem Absturz nicht unterkriegen.
Teenie-Traum
David Cassidy schaffte es mit seinem Lächeln, seinem schmachtendem Blick und der Fransenfrisur, dass sich Millionen Mädchen weltweit in ihn verliebten. An die 30.000 Briefe bekam er - pro Woche. Auch aus Deutschland. Denn als die TV-Serie "Die Partridge-Familie" 1972 im Vorabendprogramm startete, waren auch die deutschen Teenies außer Rand und Band.
Die Partridge Familie
Eine verwitwete, alleinerziehende Mutter gründet mit ihren fünf talentierten Kindern eine Popband und tourt im umgebauten Schulbus durch die Lande. Mit großem Erfolg. Der Star der Band ist der Gitarre spielende Keith Partridge, gespielt von David Cassidy. Der sollte ursprünglich gar nicht singen - bis die Produktionsfirma seine Stimme hörte und ihn zum Frontmann der Partridges machte.
Geniales Marketing
Der Clou der Serie: In jeder der 96 Folgen wurden neue Lieder gespielt. Die Songs erschienen auf Singles und LPs, die in regelmäßigen Abständen herausgebracht wurden. 1971 gab es gleich vier Alben, weitere LPs und Compilations folgten. Die Hitsingles machten David Cassidy schnell zum Superstar. Nach vier Jahren gingen die Einschaltquoten für die Partridges aber zurück - die Serie wurde abgesetzt.
Plattenmillionär
Neben den Songs aus der Serie brachte Cassidy auch eigene Lieder heraus - mit dem gleichen Erfolg. Er verkaufte 25 Millionen Schallplatten, machte ausgedehnte Welttourneen und füllte die großen Hallen in den USA, Europa und Australien. Zwischen 1970 und 1974 hat er um die 160 Millionen Dollar verdient. Nicht schlecht für einen jungen Mann Anfang 20.
Hysterie wie bei den Beatles
Wo immer David Cassidy auftauchte, spielten sich dramatische Szenen ab. Mädchen kreischten, fielen in Ohnmacht und mussten medizinisch versorgt werden. So wie dieses Mädchen, das vor einem Londoner Fernsehstudio zusammenbrach, nachdem es einen Blick auf den Star erhaschen konnte.
Das größte Glück der Fans
Cassidys Fanclub hatte mehr Mitglieder als der der Beatles oder von Elvis Presley. Der Club hatte Präsidentinnen in mehreren US-Bundesstaaten und in Europa. Bei diesem Besuch 1983 sind sie alle über ihn hergefallen - auch wenn er mit seinen damals 33 Jahren schon längst kein Teenie-Schwarm mehr war.
Der Sunnyboy ist vergeben
1977 heiratete David Cassidy die Schauspielerin Kay Lenz (oben). Diese Ehe hielt fünf Jahre. Es folgte das Fotomodell Sherry Benedon, mit ihr bekam er seine erste Tochter Katie. Die dritte Ehe mit Sue Shifrin-Cassidy (1991 - 2014) brachte noch Sohn Beau Devin hervor.
Comeback
Nach dem Serien-Aus der "Partridge Familie" war es mit dem Star bergab gegangen. Und das rasant. Versuche, im TV als Schauspieler Fuß zu fassen, scheiterten. Zudem verspekulierte er sich und verlor sehr viel Geld. Er bekam Depressionen und wurde alkoholsüchtig. 1986 war sein Vermögen weg. Aber Cassidy gab nicht auf, sondern versuchte einen Neustart. Und der gelang.
Serienheld
Cassidy verabschiedete sich vom Alkohol und versuchte noch einmal, sich als Schauspieler zu etablieren. So ging er zunächst an den Broadway, wo er in Musicals spielte, und dann bekam er eine erfolgreiche Show in Las Vegas. Und mit dem Erfolg kamen auch wieder die Engagements für TV-Serien und -filme. Hier ist er 1993 in der deutschen Serie "Ein Schloss am Wörthersee" zu sehen (rechts).
Das Lachen hat er nie verlernt
David Cassidy brachte wieder Platten raus und ging auf ausgedehnte Tourneen. Bei seinen Konzerten spielte er vor allem seine alten Lieder. Sein letztes Studioalbum "A Touch Of Blue" erschien 2003, eine Live-Platte schob er 2010 noch nach. 2013 hatte er seine letzte Fernsehrolle in einer Folge von CSI: Vegas.
Einer der letzten Auftritte
2016 stand er noch auf der Bühne - hier im BB Kings in New York. Seine Demenzerkrankung zwang ihn im Februar 2017 zum Rückzug. Er konnte sie vor seinen Fans nicht mehr verbergen und gab schließlich dem People Magazine ein Interview, indem er offen über seine Krankheit sprach. Schon seine Mutter und sein Großvater hatten an Demenz gelitten.