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"Das Volk hat begonnen zu verstehen, dass die Juden nicht schlechter als andere Nationalitäten sind"

29. Januar 2002

– Russischer Oberrabbiner: Lage der Juden in Russland hat sich verbessert

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Moskau, 29.1.2002, INTERFAX, russ.

Der Oberrabbiner Russlands, Berl Lasar, ist der Ansicht, dass sich die Lage der russischen Juden in den letzten Jahren wesentlich verbessert hat.

"Derzeit spüren wir Unterstützung praktisch in allen Machtstrukturen, egal wohin wir uns wenden", sagte Berl Lasar. Ihm zufolge "ist es in den letzten zwei Jahren viel besser geworden – die Menschen im ganzen Land haben begonnen zu verstehen, dass es neben der Wirtschaft und Politik ebenso bedeutende Dinge wie die Kultur und die Religion des Volkes gibt". Der Oberrabbiner erklärte, dass er, was die Zukunft der Juden in Russland angehe, ein "Optimist" sei, "Juden wird es hier immer mehr geben".

Auf die finanzielle Unterstützung der russischen Juden eingehend teilte Berl Lasar mit, dass derzeit "Spenden aus dem Ausland die Hälfte aller Einnahmen der jüdischen Gemeinde ausmachen". "Viele ausländische Spender sind Emigranten aus der Sowjetunion", sagte der Oberrabbiner in einem Interview für die Zeitung WERSIJA.

Was den Antisemitismus angeht, unterstrich Berl Lasar, dass es in Russland "eher nicht um Antisemitismus, sondern Gewaltbereitschaft geht, die gegen einen Menschen einer jeden Nationalität gerichtet sein kann". "In Russland hat das Volk begonnen zu verstehen, dass die Juden hier bleiben und dass sie nicht schlechter sind, als andere Nationalitäten", sagte Berl Lasar. (lr)