Das Schwiliko serviert Badrijani
Gebratene Auberginenscheiben mit Walnusspaste werden in Georgien gern als Vorspeise gereicht. In ihrem Restaurant Schwiliko zeigen Rusudan Gorgiladze und ihre Tochter Inga die ganze Raffiniertheit der georgischen Küche.
Authentisches Ambiente
Gemeinsam mit ihrer Tochter Inga Akhvlediani und deren Mann eröffnet Rusudan Gorgiladze 2015 das Restaurant Schwiliko. Es ist eines von drei georgischen Restaurants in Berlin, aber das einzige im Bezirk Kreuzberg. Und das einzige mit dem Original-Ambiente eines georgischen Wohnzimmers im 19. Jahrhundert. Sogar die Tischdekoration nähte Inga Akhvlediani selbst - aus georgischen Tischdecken.
Zwei Frauen, zwei bewegte Lebensläufe
In Georgien war die studierte Psychologin Rusudan Gorgiladze Chefberaterin des Präsidenten Eduard Schewardnase und stellvertretende Bildungsministerin. Nach dem Sturz des Präsidenten geht sie mit ihrem Mann 2003 nach Berlin. Ihre 1983 in der georgischen Hauptstadt Tiflis geborene Tochter Inga Akhvlediani studiert in den USA und in Istanbul, bevor sie ihren Eltern 2004 nach Berlin folgt.
Identitätsstiftende Esskultur
"Was wir jetzt machen, ist sehr wichtig. In Deutschland kennen die Leute Georgien nicht. Und das Essen, die nationale Küche, ist eines der besten Mittel, seine Identität zu zeigen." - Rusudan Gorgiladze. "Gemeinsam zu essen, das ist ganz typisch für Georgien. Es ist eine Zeremonie. Man sitzt Stunden zusammen, trinkt, spricht einen Toast, isst. Es ist wirklich sehr besonders." - Inga Akhvlediani
Spezialität: selbst Hand anlegen
Ganz zu Anfang kochten im Schwiliko georgische Köche. Aber die kochten nicht so, wie das Mutter und Tochter wollten. Also gingen sie selbst in die Küche. Inzwischen haben die beiden wieder Köche eingestellt und ihnen gezeigt, wie man die alten Familienrezepte zubereitet. Zuhause in Georgien kochte Rusudan Gorgiladze nie selbst. In Berlin schrieb sie dann sogar ein Buch über die georgische Küche.
Aufwendig und geschmacksintensiv
Die georgische Küche ist sehr vielfältig. Das liegt auch an dem milden Klima des Landes, das den Anbau vieler unterschiedlicher Gemüse- und Kräutersorten begünstigt. Kräuter gelten in der georgischen Küche übrigens als eigenständiges Nahrungsmittel. Aber die Königin der georgischen Küche ist die Walnuss. Für Badrijani, die gebratenen Auberginenscheiben, wird sie zu einer Paste verarbeitet.