Das NS-Zwangsarbeitslager Ohrdruf - Buchenwald
Dieser Besuchspunkt steht bei Obamas Deutschlandbesuch fest: Ohrdruf, Außenstelle des KZ Buchenwald.
Befreiung durch die US-Armee
Am 4. April 1945 erreichte die 4. Division der 3. US-Armeeeinheit unter General George S. Patton das südlich von Gotha gelegene Zwangsarbeitslager Ohrdruf, eine Außenstelle des KZ-Buchenwald. Ohrdruf war das erste von den Amerikanern entdeckte NS-Konzentrationslager in Deutschland, in dem noch Gefangene lebten. Acht Tage später besichtigte General Dwight D. Eisenhower das Lager. In seinen Aufzeichnungen berichtet er davon, wie sehr ihn das, was er in den Überresten des von den Nazis entleerten und niedergebrannten Lagers vorfand, schockierte. Präsident Obamas Großonkel Charlie Payne gehörte der 89. Infanteriedivision an, die die wenigen zurückgebliebenen Insassen am 4. April befreite.
Todesurteil: Nicht marschfähig
Noch am 2. April hatten die Nazis die etwa 9.000 Gefangenen des Lagers - Ende März 1945 waren es noch 11.700 - gezwungen, sich auf den Marsch ins 51 Kilometer entfernte Hauptlager Buchenwald zu machen. Viele der völlig ausgezehrten Menschen überlebten diese Strapazen nicht. Bevor sie das Lager verließ und die Baracken niederbrannte, erschoss die SS noch 60-70 Gefangene, die zu schwach waren, um sich auf den Weg zu machen.
Das KZ über der Klassiker-Stadt
Das Konzentrationslager Buchenwald wurde 1937 von den Nazis auf dem Ettersberg errichtet. Es lag nur sieben Kilometer vor Weimar, der Stadt Goethes und Schillers. Bei Kriegsende war es das größte faschistische Schreckenslager in Deutschland. 250.000 Menschen aus 36 Ländern waren hierher verschleppt worden. Schätzungsweise 56.000 Häftlinge starben im Lager oder wurden ermordet. Noch kurz vor Kriegsende wurden Tausende Häftlinge auf Todesmärsche geschickt.
Nach der Befreiung
Dieses Foto, auf dem auch Elie Wiesel, der später Friedens-Nobelpreisträger, unter anderen ausgezehrten Männern liegend zu sehen ist, wurde wenige Tage nach der Befreiung Buchenwalds aufgenommen. 21.000 Menschen waren noch im Lager, als die Amerikaner es befreiten, viele von ihnen kaum überlebensfähig.
Gedenkstätte
Heute dienen die Überreste des Lagers als KZ-Gedenkstätte, die jährlich von bis zu 600.000 Menschen besichtigt wird.
Das KZ Buchenwald
Der 11. April war der Befreiungstag für das Konzentrationslager Buchenwald. Als die amerikanischen Truppen sich dem Lager näherten, fanden sie zu Tode erschöpfte und ausgehungerte Menschen vor. Bei dem bis auf die Knochen abgemagerten Mann auf dem Bild handelt es sich um einen ungarischen Juden.