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Das Dilemma um die "Gandhi der Westsahara"

10. Dezember 2009

Die Westsahara-Bürgerrechtlerin Aminatou Haidar verschärft ihren Hungerstreik +++ In Dessau gehen die Meinungen über den Fall "Oury Jalloh" weit auseinander +++ Abdoulaye Nassamou wird in Deutschland nur geduldet

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Aminatou HaidarBild: AP

Aminatu Haidar setzt sich seit vielen Jahren mit friedlichen Mitteln für einen eigenen Staat in der Westsahara ein. Und das wurde ihr zum Verhängnis: nach einer Vortragsreihe durch die USA hinderte Marokko sie an der Einreise, weil sie die marokkanische Staatsbürgerschaft nicht anerkennen wollte. Die "Ghandi der Westsahara" wurde nach Spanien abgeschoben. Und dort versucht sie nun seit mehr als 20 Tagen mit einem Hungerstreik ihre Rückkehr zu erzwingen. Doch Rabat bleibt stur: dass die Westsahara marokkanisches Gebiet ist - daran soll kein Zweifel aufkommen.

Wenige Ausländer, viel Intoleranz?

Am 17. Dezember verhandelt der Bundesgerichtshof, Deutschlands höchstes Zivilgericht, über den Fall Oury Jalloh. 2005 kam der Asylbewerber aus Sierra Leone in Dessau bei einem Brand in einer Polizeizelle ums Leben – während er auf einer feuerfesten Matratze lag. Noch immer ist dieser Fall nicht aufgeklärt – und es ist nicht der einzige traurige Vorfall in der Stadt im Nordosten Deutschlands.

"Nur geduldet"

Alle Jahre wieder - am 10. Dezember - ist der Tag der Menschenrechte und alle Jahre wieder wird an diesem Tag deutlich, dass diese Menschenrechte in vielen Ländern nach wie vor systematisch verletzt werden. Das zeigt sich allein schon an den Asylbewerberzahlen. Rund 25.000 Menschen stellten allein in Deutschland im Jahr 2009 einen Erstantrag auf Asyl. Doch die wenigsten von ihnen werden wohl ein endgültiges Aufenthaltsrecht bekommen. Manche werden abgeschoben, manche nur "geduldet". Abdoulaye Nassamou aus Niger gehört zu diesen "geduldeten" Menschen - und zwar seit inzwischen sieben Jahren.

Redaktion: Klaudia Pape