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Daimler steigt groß in China ein

1. Februar 2013

Daimler will im Wettbewerb nicht noch weiter zurückfallen und erwirbt Anteile des staatlichen chinesischen Autokonzerns BAIC. Zum ersten Mal beteiligt sich ein deutsches Unternehmen an einem chinesischen Autobauer.

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Mercedesstern über dem Verwaltungssitz des Unternehmens in Peking (Foto: AFP/Getty Images)
Daimler Mercedes-Benz China Peking LOGO SternBild: AFP/Getty Images

Der Stuttgarter Daimler-Konzern hat sich bei seinem chinesischen Partner-Unternehmen Beijing Automotive (BAIC) eingekauft und zwölf Prozent der Anteile des Staatsunternehmens erworben. Das teilte Daimler am Freitag in Stuttgart mit. Die entsprechenden Verträge seien bereits unterzeichnet. Damit beteiligt sich zum ersten Mal überhaupt ein deutsches Unternehmen in so großen Maß an einem chinesischen Staatsbetrieb.

Das deutsche Traditionsunternehmen wird zwei Sitze im Verwaltungsrat von BAIC Motors besetzen, im Gegenzug erhält BAIC mit 51 Prozent die Anteilsmehrheit am gemeinsamen Unternehmen Bejing Benz. Dieser Betrieb baut bereits den Geländewagen GLK und Autos der Mercedes-Klassen C und E.

Chinesen lieben deutsche Autos

BAIC Motor bereitet in Hongkong einen Börsengang vor. Laut Daimler ist die deutsche Beteiligung am Unternehmen auch als Unterstützung für die Börsenpläne gedacht. Analysten weisen darauf hin, dass es für den Börsengang hilfreich ist, dass die Mehrheit an diesem Joint Venture weiterhin in chinesischer Hand ist.

Deutsche Autobauer auf dem größten Markt der Welt

Daimler hinkt auf dem chinesischen Markt, der als der zukunftsträchtigste auf dem Automobilsektor gilt, weit hinter seinen deutschen Konkurrenten hinterher. Volkswagen und BMW verkaufen mehr Autos in China und haben die Stuttgarter abgehängt.

Daimler ist zuletzt dem Vorbild des Wolfsburger Konkurrenten VW gefolgt und hat einen eigenen Vorstand für das China-Geschäft installiert. Außerdem haben die Stuttgarter ihren Verkauf in China umstrukturiert und verschiedene Vertriebsgesellschaften unter einem Dach konzentriert. Daimler-Chef Dieter Zetsche hat zudem das Ziel ausgegeben, die Ingolstädter spätestens 2020 vom zweiten Platz in der Rangliste der deutschen Chinaimportteure zu verdrängen.

Der chinesische Markt ist heftig umkämpft. Experten vermuten, dass das Land mit seinen 1,3 Milliarden Menschen in absehbarer Zeit zum größten Automarkt der Welt wird.

dk/uh(dpa)