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Milliardenverlust

29. Juli 2009

Die Rezession hat dem Stuttgarter Autobauer Daimler den dritten Quartalsverlust in Folge gebracht. Allerdings war er geringer, als Analysten erwartet hatten.

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Der Mercedes-Stern (Foto: AP)
Der Stern verliert an LeuchtkraftBild: AP

In den Monaten April bis Juni fuhr Daimler einen operativen Verlust von gut einer Milliarde Euro ein, wie der Stuttgarter Konzern am Mittwoch (29.07.2009) mitteilte. In dem Ergebnis seien jedoch einmalige Belastungen in Höhe von 604 Millionen Euro für die endgültige Trennung von Chrysler und den Umbau der Lastwagensparte enthalten. Vor Jahresfrist hatte Daimler mit dem Verkauf von Pkw, Lkw und Bussen noch zwei Milliarden Euro Gewinn verbucht. Seit Herbst vergangenen Jahres zögern die Autofahrer und Speditionen jedoch mit Neuanschaffungen. Der Umsatz von Daimler gab im zweiten Quartal um 25 Prozent auf 19,6 Milliarden Euro nach.

Daimler-Chef Dieter Zetsche (Foto: dpa)
Daimler-Chef Dieter Zetsche: Auch im Gesamtjahr RückgängeBild: dpa/picture-alliance

Vorstandschef Dieter Zetsche sagte, er rechne auch für das Gesamtjahr mit einem deutlichen Umsatz- und Absatzrückgang. Angaben zur Ergebnisentwicklung wollte der Manager nicht machen. Die massiven Bremsspuren bei dem Premiumhersteller hatten bereits zum Start ins Jahr 2009 eingesetzt. Im ersten Quartal lag der Netto-Verlust bei 1,3 Milliarden und das Ergebnis vor Abzug von Zinsen und Steuern bei minus 1,4 Milliarden Euro.

Verluste geringer als erwartet

Mit dem im Vergleich zum ersten Quartal verringerten Betriebsverlust schnitt Daimler allerdings noch besser als erwartet ab. Analysten hatten bei einem Umsatzrückgang von 22 Prozent auf 20 Milliarden Euro mit einem operativen Verlust von fast 1,5 Milliarden Euro gerechnet. Zetsche sagte, die Verringerung der Verluste im Vergleich zum Start ins Jahr 2009 zeige, dass die umfangreichen Sparmaßnahmen bei dem Autobauer mittlerweile griffen. "Ein Vergleich mit dem sehr guten Vorjahresquartal macht aber auch deutlich, welche Hausaufgaben noch vor uns liegen." Daimler hat bereits ein Sparprogramm im Volumen von vier Milliarden Euro aufgelegt.

Mitarbeiter arbeiten im Daimler-Werk in Bremen im so genannten Finishing-Bereich der Mercedes-Benz C-Klasse (Foto: dpa)
Mercedes Benz Cars: Verlust von 340 Millionen EuroBild: dpa/picture-alliance

Das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Cars fuhr einen Verlust von 340 Millionen Euro ein. Der Absatz mit der Kernmarke Mercedes-Benz ging um 19 Prozent auf 287.200 Autos zurück. Das Unternehmen erwartet weiterhin Rückgänge beim Absatz in den USA, Westeuropa und Japan. Stabilisierend hingegen sollte der Verkauf in den Schwellenländern und vor allem in China wirken. Für das zweite Halbjahr möchte Daimler bei der Kernmarke aus der Verlustzone herausfahren. Mercedes-Benz Cars rechne mit einer "schrittweisen Verbesserung der Ergebnissituation und erwartet für das zweite Halbjahr einen positiven operativen Ergebnisbeitrag", erklärte das Unternehmen weiter.

Lastwagenabsatz bricht ein

Die sonst erfolgsverwöhnte Lastwagen-Sparte bekam im zweiten Quartal die wirtschaftliche Talfahrt voll zu spüren: Der Verlust betrug 508 Millionen Euro, nachdem Daimler Trucks im ersten Quartal noch schwarze Zahlen geschrieben hatte. Von April bis Juni brach der Lkw-Absatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 56 Prozent auf 54.100 Fahrzeuge ein. Der Umbau des Geschäfts in den USA schlug alleine mit 204 Millionen Euro zu Buche. Das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Vans fuhr einen Verlust von zehn Millionen Euro ein. Im Busgeschäft ging der Gewinn auf 49 Millionen Euro zurück. (we/je/dpa/ap/rtr)