Commerzbank gibt das Jahr 2013 verloren
8. August 2013Die Commerzbank schreibt das Jahr 2013 endgültig ab. Auch nach sechs Monaten kommt Deutschlands zweitgrößte Bank nicht aus den roten Zahlen. Eine halbe Milliarde Euro Kosten für den Abbau von mehr als 5000 Stellen und der verlustträchtige Verkauf des Geschäfts mit gewerblichen Immobilienfinanzierungen in Großbritannien führten zu einem Verlust von 51 Millionen Euro. Das teilte das Geldhaus am Donnerstag mit.
Ein Jahr zuvor hatte die Bank noch 625 Millionen Euro Gewinn geschrieben. Im zweiten Quartal erzielte die Commerzbank einen Mini-Gewinn von 43 (Vorjahr: 270) Millionen Euro und verfehlte damit die Erwartungen von Analysten. Das Kerngeschäft mit dem deutschen Mittelstand lahmt, nur im Privatkundengeschäft sind erste Erfolge des Umbaus sichtbar.
Mehr faule Kredite
"Wir nehmen im Übergangsjahr 2013 in Kauf, dass einzelne Maßnahmen mit einmaligem Restrukturierungsaufwand oder höherer Risikovorsorge verbunden sind", erklärte Vorstandschef Martin Blessing. "Damit schaffen wir die Basis, um die Profitabilität der Bank künftig weiter zu verbessern." Die Commerzbank sei auf dem richtigen Weg.
Blessing geht für dieses Jahr nun aber von höheren Abschreibungen auf faule Kredite aus als 2012. Damals hatte die Bank 1,7 Milliarden Euro abgeschrieben. Die Gründe seien neben dem beschleunigten Verkauf unerwünschter Beteiligungen "Einzelfälle" im Kerngeschäft. Bisher hatte Blessing für 2013 eine nur leicht steigende Risikovorsorge für faule Kredite erwartet. Allein im zweiten Quartal wurden 537 (404) Millionen Euro neue Kreditausfälle verbucht.
Im Mittelpunkt des Konzernumbaus steht das Geschäft mit den elf Millionen Privatkunden. Die Commerzbank habe in den ersten sechs Monaten 100.000 Kunden gewonnen - bis 2016 sollen es eine Million werden.
ul/det (rtr, dpa)