Comeback der Cocktail-Klassiker
Cocktails sind zurück! Nach dem großen Erfolg von Mixgetränken wie Aperol Spritz, Gin Tonic und Hugo gehen Berliner Bars weiter: Sie mixen wieder nach klassischen Rezepten.
Bloody Mary
Dieser Klassiker aus Tomatensaft, Wodka, Salz, Pfeffer, Zitrone, Tabasco- oder Worcestershiresauce kam nie aus der Mode. Der Bloody Mary findet wegen seines urbanen Images aber auch neue Anhänger. Man braucht jedoch die Tapferkeit eines Ernest Hemingway, um mit dem Zusammenprall von pikanter und saurer Note fertig zu werden.
Dry Martini
Es war das Getränk der Goldenen Zwanziger und das von James Bond. In den letzten Jahren wurde der Dry Martini von Bier und Energydrinks verdrängt. Doch der klassiche Martinicocktail feiert sein Comeback: Er wird wegen der Mischung aus Wermut und Gin geschätzt, die ein trockenes Gefühl auf der Zunge hinterlässt. Stets mit einem Stückchen Zitronenschale - Geschüttelt, nicht gerührt.
Gin Fizz
Einst verspottet als Drink der Großmutter, lebt auch der Gin Fizz wieder auf – zusammen mit Großmutters Möbeln. Lass die Beilagen wie Eigelb oder Sekt weg! Der reine, klassische Gin Fizz ist die perfektionierte Einfachheit: Gin, Zucker, frischer Zitronensaft, Sprudelwasser und zwei Eiswürfel. Halleluja!
Manhattan
Ein Manhatten besteht aus Wermut und Whiskey. Der amerikanische Cocktail wurde früher zumeist mit Rye Whiskey gemixt. Mittlerweile werden unterschiedlichen Whiskey-Arten genutzt. Das Getränk aus dem 19. Jahrhundert feiert seine Wiedergeburt in Berlins hektischen Bars – oft verziert mit einer Cocktailkirsche; serviert ohne Eis.
Rob Roy
Er ist benannt nach der schottischen Variante von Robin Hood (natürlich trägt er Schottenrock) und ist nichts anderes als ein Manhattan mit Scotch. Ursprünglich wurde der Rob Roy mit Scotch, süßem Wermut, Angosturabitter und einer Spirale Zitronen-Zesten oder einer Cocktailkirsche gemischt. Heute wird oft trockener Wermut benutzt – und damit der Klassiker Rob Roy neu aufgelegt.
Old Fashioned
Liebenswert und rein – beim Old Fashioned kommt es ganz auf die Zubereitung an: zuerst Zucker und Cocktail-Bitter, dann kommen Whiskey und die Zitronenschale. Serviert wird der Drink meistens in einem Becherglas. Japanischer Whiskey bringt das gewisse Etwas. Es gibt auch Varianten mit beispielsweise Rum oder Brandy statt Whiskey.
Rusty Nail
Dieser Drink trennt die Spreu vom Weizen. Seit den 1930ern verstümmelt er Geschmacksnerven unter Kosenamen wie "BIF" oder "Knucklehead". Doch der Name "Rostiger Nagel" blieb - woher er sich ableitet, darüber gibt es widersprüchliche Geschichten. Frank Sinatra (im Bild) hat die Mischung aus Scotch Whisky und dem schottischen Kräuterlikör Drambuie jedenfalls gern getrunken.
Moscow Mule
In den hippen, russischen Schuppen der Hauptstadt bekommt man die Spuren der sowjetischen Besatzungszone Berlins zu schmecken: zum Beispiel im Café Moskau auf der Karl-Marx-Allee. Der Moscow Mule ist ein Mix aus Wodka, Limettensaft und Gingerbeer. Er wird meist in einem Kupferbecher mit Limette serviert.
Sidecar
Cognac, Orangenlikör (Grand Marnier oder Cointreau) und Zitronensaft – damit war dieser Drink der Verkaufsschlager im Pariser Hôtel Ritz der hedonistischen Zwanziger. Danach geriet er in Vergessenheit, kommt jedoch nun zurück auf die Bartresen. Eine Zigarre dazu ist eine mögliche Ergänzung, ein Schnauzer ein Muss.
Tom Collins
Wenige Cocktails sind so bekannt wie der Godfather des Longdrinks, der Collins. Ein Tom Collins wird meist mit Old Tom Gin gemischt. Es gibt ihn unter anderen Namen allerdings auch mit Rum, Wodka oder Brandy. Dazu kommen stets Zitronensaft, Zuckersirup und Sodawasser. Dieser prächtigste aller Gin-Drinks fließt in Berlin besonders gut in warmen Sommernächten.