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Clinton: Trump überschreitet Grenze

11. August 2016

Provokative Äußerungen gehören zum Wahlkampfstil des republikanischen Präsidentschaftskandidaten. Nach einer zweideutigen Äußerung zum Waffenbesitz hat Trump jetzt erneut ausgeteilt - und Clinton unfreiwillig bestätigt.

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Präsidentschaftskandidatin Clinton im Wahlkampf in Iowa (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/C. Keane

Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton hat ihrem republikanischen Rivalen Donald Trump die Eignung als Präsident und Oberbefehlshaber der Streitkräfte abgesprochen. Trumps jüngste Bemerkungen über das Waffenrecht seien eine Aufstachelung zur Gewalt, sagte Clinton in Des Moines im Bundesstaat Iowa.

Der Republikaner hatte auf einer Wahlkampfveranstaltung erklärt, die Demokratin wolle das im zweiten Zusatzartikel der US-Verfassung verankerte Recht der Bürger auf Waffenbesitz abschaffen. "Falls sie dazu kommt, ihre Richter auszuwählen, könnt ihr nichts machen, Leute", sagte Trump, um dann hinzuzufügen: "Obwohl, vielleicht die Unterstützer des zweiten Verfassungszusatzes, vielleicht ist es das. Ich weiß es nicht.

Der Zweite Zusatz der US-Verfassung garantiert den Bürgern das Recht auf Waffenbesitz. Der Oberste Gerichtshof könnte dies ändern. Dessen Richter werden vom US-Präsidenten nominiert.

"Deine Worte können gewaltige Konsequenzen haben"

Die zweideutige Äußerung Trumps wurde bei den Demokraten und von einigen Medien als Aufruf interpretiert, Gewalt gegen Clinton anzuwenden. Die ehemalige Außenministerin warf ihrem Kontrahenten vor, einmal mehr eine Grenze überschritten zu haben. "Wenn Du Dich um das Präsidentenamt bewirbst, oder Präsident der Vereinigten Staaten bist, dann können Deine Worte gewaltige Konsequenzen haben", sagte Clinton in ihrer Rede in Des Moines.

USA Miami Trump Mimik zu Gebrauch von Schusswaffen
Donald Trump gibt sich gern waffen-affinBild: picture-alliance/dpa/C. Herrera

"Seine Bemerkung war nur eine weitere in einer langen Reihe von Bemerkungen, mit denen Donald Trump eine Linie überschritten hat", betonte Clinton. Diese "beiläufige Anstiftung zur Gewalt" sei ein weiterer Beleg dafür, dass Trump nicht für das Präsidentenamt tauge.

Trump legt nach: Obama ist "Gründer" des IS

Wie zum Beweis von Clintons These lud Trump inzwischen nach: Er bezeichnete US-Präsident Barack Obama als "Gründer" der Dschihadistenmiliz "Islamischer" Staat . "Und ich würde sagen, die Mitbegründerin ist die schurkige Hillary Clinton", sagte Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat Florida über seine demokratische Rivalin. Trump liegt derzeit in Umfragen bis zu zehn Prozentpunkte hinter der ehemaligen Außenministerin.

Trump deutet auf Waffengewalt gegen Hillary Clinton hin

Millionen neuer Jobs

Abgrenzen von ihrem Konkurrenten Trump will sich Clinton vor allem durch wirtschaftspolitische Themen. Für den Fall ihres Wahlsieges kündigte sie ein umfassendes Investitionspaket an: "In den ersten hundert Tagen meiner Amtszeit werden wir die größte Investition in neue Arbeitsplätze seit dem Zweiten Weltkrieg erleben", erklärte Clinton. Sie versprach, Geld in Straßen, Brücken, Tunnel und Flughäfen zu investieren und neue Jobs für die Mittelklasse zu schaffen. Mit ihren Plänen könnten rund 10,4 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen werden, fügte sie hinzu.

Clinton war im Wahlkampf von ihrem parteiinternen Rivalen Bernie Sanders politisch nach links gedrängt worden und setzt sich seither für mehr Rechte der Arbeitnehmer ein. So verspricht sie einen Mindestlohn von 15 Dollar pro Stunde. Außerdem macht sie sich dafür stark, erneuerbare Energien auszubauen.

chr/wl/rk (dpa, rtr, afp)