Chinas Außenhandel schwächelt
10. September 2012Die Exporte chinesischer Waren gehen zurück - und zwar stärker als erwartet. Aus einer am Montag in Peking veröffentlichten Statistik geht hervor, dass die Exporte nach Europa und in die USA im August zwar weiter gestiegen sind, aber nur noch um 2,7 Prozent. Vorhergesagt worden war eine Steigerung von 3,0 Prozent. Eine Überraschung gab es zudem bei den Importen. Sie sanken um 2,6 Prozent, obwohl bei den Einfuhren eine Steigerung von 3,5 Prozent erwartet worden war.
Am Sonntag waren Zahlen bekannt geworden, die in Verbindung mit den Angaben vom Montag auf ein Abkühlen der chinesischen Konjunktur schließen lassen: Das Industriewachstum in der jungen Wirtschaftgroßmacht hat sich deutlich verlangsamt.
USA fallen aus
China exportiert seine Waren hauptsächlich nach Europa und in die USA. Während die europäische Nachfrage wegen der anhalten Staatsschuldenkrise und der Rezession in den südlichem Mitgliedsländern der Euro-Zone stark nachlässt, ist vom anderen großen Absatzmarkt keine Entlastung zu erwarten: Die USA kämpfen ebenfalls mit einer hohen Staatsverschuldung und beklagen eine ungewöhnlich hohe Arbeitslosigkeit - das hemmt die Nachfrage auch dort.
Beobachter erwarten, dass die chinesische Zentralbank auf die schwachen Zahlen reagiert und der Wirtschaft mit konjunkturfördernden Maßnahmen helfen wird. Trotz der rückläufigen Geschäfte auf dem Exportmarkt konnte Peking seinen Handelsüberschuss im August noch einmal leicht steigern: Er wuchs von 25,2 auf 26,7 Milliarden US-Dollar.
dk/gri (rtr, dpa)