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China schafft im Inselstreit Tatsachen

9. Mai 2015

Wo kostbare Rohstoffe lagern, lassen Gebietsansprüche nicht auf sich warten - Konflikt ist programmiert. So auch im Südchinesischen Meer, wo der Inselstreit mit China sich zuspitzt.

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Karte Südchinesisches Meer (Grafik: DW)
Bild: DW

China schafft im Territorialstreit um mehrere Inseln im Südchinesischen Meer Tatsachen: Wie aus einem vom US-Verteidigungsministerium veröffentlichten Bericht hervorgeht, hat die Volksrepublik auf einigen der Spratly-Inseln mit dem Ausbau von Infrastruktur begonnen.

Peking beansprucht die Inselgruppe für sich. Doch auch die ASEAN-Mitglieder Brunei, Malaysia, Vietnam und die Philippinen stellen Gebietsansprüche in der rohstoffreichen Region.

Gravierende ökologische Folgen

Seit Januar 2014 hatte China fünf der Inseln durch künstliche Landgewinnung um mehrere hundert Hektar vergrößert. Im laufenden Jahr sei die Landnahme drastisch ausgeweitet worden, teilte das Pentagon in Washington mit. Dadurch könne Peking die Orte als "dauerhafte zivile und militärische Operationsbasen" nutzen, heißt es im China-Jahresbericht, der an den Kongress adressiert ist. Die Bautätigkeit hat auch gravierende ökologische Folgen.

China wies die Vorwürfe umgehend zurück. Das amerikanische Verteidigungsministerium verdrehe die Fakten und spiele wieder einmal mit dem Klischee einer militärischen Bedrohung durch China, zitiert die offizielle Nachrichtenagentur Xinhua einen Regierungssprecher in Peking.

"Bedrohung für den Frieden"

Die südostasiatische Staatengemeinschaft ASEAN hatte Ende April auf ihrem Gipfeltreffen in Malaysia vor der Landnahme Pekings gewarnt: Die Erdaufschüttungen im Südchinesischen Meer hätten "Vertrauen untergraben" und könnten "Frieden, Sicherheit und Stabilität" in der Region gefährden.

Im vergangenen Monat veröffentlichte Satellitenbilder zeigen, wie chinesische Schiffe bei den Spratley-Inseln Sand aufschütten. Auf einem der Korallenriffe baut China demnach sogar eine Start- und Landebahn für Flugzeuge. Dort werden reiche Erdöl- und Erdgasvorkommen vermutet.

jj/se (dpa, afp, rtr)