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Ölmulti soll Milliardenstrafe zahlen

13. November 2013

Es ist die höchste Strafe in der Geschichte des Umweltrechts: Fast zehn Milliarden US-Dollar soll der amerikanische Ölkonzern Chevron zahlen – wegen Verschmutzung des Regenwaldes von Ecuador.

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Chevron Schriftzug an einer Tankstelle (Foto: Justin Sullivan/Getty Images)
Bild: Getty Images

Der Oberste Gerichtshof Ecuadors hat den US-Ölkonzern Chevron wegen schwerer Umweltverschmutzung im Amazonas-Gebiet zu einer Geldstrafe in Höhe von 9,51 Milliarden Dollar verurteilt. Das Gericht bestätigte die in Urteilen aus den Jahren 2011 und 2012 festgestellte Schuld des US-Konzerns, reduzierte die Geldstrafe aber um fast zehn Milliarden Dollar. Der Konzern reagierte empört.

Rund 30.000 Bewohner der Provinz Sucumbios im Nordosten Ecuadors hatten sich zu einer Opfervereinigung zusammengeschlossen und im Jahr 1993 gegen die Verschmutzung des Regenwalds durch die Ölförderung der Firma Texaco geklagt. Die Ecuadorianer warfen Texaco vor, Milliarden Liter giftiger Ölabfälle im Amazonas-Regenwald entsorgt und damit Böden wie Flüsse verschmutzt zu haben.

Chevron bestreitet Verantwortung

Texaco, das im Jahr 2001 von Chevron gekauft wurde, förderte in den Jahren 1964 bis 1990 Öl im Amazonas-Gebiet und hatte eine Konzession für eine Million Hektar. Die gegen Chevron verhängte Strafe ist die bislang höchste in der Geschichte des Umweltrechts. Gegen den US-Konzern ExxonMobil war wegen der Ölpest in Alaska im Jahr 1989 eine Strafe von 4,5 Milliarden Dollar verhängt worden.

Bis heute weist Chevron die Verantwortung für die Umweltschäden zurück. Stattdessen versucht der Konzern, vor dem Ständigen Schiedsgerichtshofs in Den Haag sowie vor einem US-Bundesgericht in New York seine Unschuld feststellen zu lassen. Laut Chevron beruhen die Urteile der ecuadorianischen Gerichte auf Falschaussagen und einem "Betrug" seitens der Anwälte der Bewohnervereinigung.

ul/uh (afp, epd)